Ein richtiges multikulturelles Miteinander - ist das möglich?

  • Bożena Cudak - 30.10.2017 13:51

    „Wir wollen ein wirkliches Miteinander, kein Nebeneinander und schon gar kein Gegeneinander.“ – so hat Hans Peter Friedrich, ehemaliger Bundesminister des Innern einst gesagt. Ist das doch möglich?

    Susanne Gehres - 18.01.2018 15:58

    Erfahrungen mit Flüchtlingen
    by Elena Ahrens and Susanne Gehres

    Als wir in der 10. Klasse waren, hatten wir zwei neue Mitschüler aus Syrien. Die beiden Brüder mussten ihre Heimat aufgrund des dort herrschenden Krieges verlassen und fanden in Buxtehude ihr neues Zuhause zunächst in einer WG mit weiteren sechs Jugendlichen, die auch aus ihrem Land flüchten mussten. Mittlerweile leben die beiden in ihrer eigenen Wohnung.

    Bereits zu Beginn des Schuljahres wurden die Brüder mit offenen Armen empfangen, was sie nach kurzer Schüchternheit dankend annahmen. Sowohl in der Schule, als auch außerhalb der Schule waren die beiden sehr gut integriert und wir haben viel gemeinsam unternommen – vom gemeinsamen Eisessen über gemeinsames Kochen und Chillen bis hin zu einem Besuch im Heide Park. Die Bemühungen, die von beiden Seiten ausgingen, ermöglichten diese gemeinsamen Aktivitäten und das entspannte Klima zwischen uns und den beiden Syrern.

    Leider mussten die beiden aufgrund bereits guter, aber noch nicht auszureichender Deutschkenntnisse die Klasse wiederholen, was wir alle sehr schade fanden. Mittlerweile werden die meisten Flüchtlinge an unserer Schule nur noch in speziell für sie eingerichteten Klassen unterrichtet, was leider zu einer erschwerten Integration führt.

    Aufgrund dieser Entwicklung wechselten die Brüder die Schule, um endlich das Abitur zu erreichen. Sie sind beide sehr ambitioniert und haben das Ziel, Ärzte zu werden. Sie geben sich auch heute noch nicht mit ihren Deutschkenntnissen zufrieden, obwohl diese bereits auf einem hohen Niveau sind und man sich problemlos mit ihnen unterhalten kann.

    Tomasz Cudak - 02.11.2017 09:23

    Hallo Elena und Susanne!

    Ich stimme eurer Meinung zu! Hier findet ihr das, was ich zu diesem Thema sagen kann.

    Leben zwischen verschiedenen Kulturen?

    by Tomasz Cudak, VIII LO Kraków, Polen

    Weil es so wenige Ausländer in Krakau (vor allem aus der Ukraine) gibt, kann man hier kaum über multikulturelle Gesellschaft sprechen und es ist fast unmöglich, die syrischen Flüchtlinge -so wie Elena und Susanne- als Mitschüler zu haben. So suchte ich die Antwort auf die Fragen „Wie lebt man zwischen verschiedenen Kulturen?“ in der Literatur.

    Kriminalromane von Jakob Arjouni Kayankaya z.B „Happy Birthday, Türke!“ zeigen einerseits die Situation der nicht integrierten Zuwanderer in Frankfurter Bahnhofsviertel mit Schutzgeld-Erpressung, Rauschgifthandel und Prostitution, andererseits den Alltag der Deutschen mit den Vorurteilen gegenüber den Ausländern. Diese Migranten-Szenen finden in Jahren 1980-1990 statt. In der Hoffnung, dass es sich seit dieser Zeit verbessert hat, habe ich nach einem Buch eines deutschen Autors zum Thema „Gelungene Integration“ gesucht, auch bei der Unterstützung einer Buchhandlung in Kassel. Leider keinen Roman, keine Novelle und keine Erzählung gefunden.

    Bei meinen Recherchen bin ich nur auf das Buch „Unter einem Dach“ gestoβen. Das ist ein Dialog zwischen einem deutschen Zeitungsredakteur Henning Suβebach und einem aus Syrien geflohenen Studenten Amir Bartar, der eine Zeitlang unter einem Dach mit der 4-köpfigrt Familie des oben genannten Zeit-Journalisten unter einem Dach lebt. Beide erzählen von ihren Erfahrungen und Missverständnissen, einfach davon, wie ihr Zusammenleben funktioniert. Und diesmal ist es gelungen.

    Ähnlich war es bei unserem dreiwöchigen internationalen Treffen in Frankfurt am Mai, an dem je ein Schüler aus jeder Partnerstadt von Frankfurt, und zwar aus Birmingham, Budapest, Deuil-la-Barre, Dubai, Granada/Nikaragua, Guangzhou (China), Kair, Kraków, Leipzig, Lyon, Mailand, Prag, Tel Aviv.Yafo, Toronto, Yokohama, Eskisehir und Philadelphia, teilgenommen hat. Obwohl wir aus ganz unterschiedlichen Kulturen stammten, haben wir ein gut eingespieltes Team gebildet, das sich in das so multikulturelle Frankfurt sehr gut eingebaut hat. So stehe ich auf dem Standpunkt -so wie Elena und Susanne- , dass ein friedliches multikulturelles Miteinander möglich ist.

      Autor Tomasz C

    Alice Hytter - 01.12.2017 15:00

    Hello Tomasz!

    Alice Hytter and Nicolas Löwe - Katedralskolan, Växjö

    Both I and Nicolas agree on that you have done a very good job in writing an interesting article and though there were minor spelling mistakes (nothing major to worry yourself with) you managed to easily bring your point forward and give an interesting point of view. You have an interesting point that both of us can relate strongly to, considering how we both come from different cultures than the one we’re currently living in. We agree on your statement that it’s possible to live well in a multicultural society and we also believe that it ads to your own culture when you integrate other traditions, etc.


    Katarzyna Bebak - 20.12.2017 20:04

    So wie Tomek von der Perspektive des polnischen Schülers schon geschrieben hat, bin ich auch nie in ähnlicher Situation wie ihr -Susanne und Elena- gewesen. Ich meine, dass es sehr nicht immer leicht ist, mit Ausländern in einer Klasse zu lernen. Wir sind zwar ähnlich, aber haben unterschiedliche Denk- und Verhaltensweisen, verschiedene Sitten und Bräuche, andere Sprachen und Mentalität. Eure neue Klassenkameraden waren offen auf deutsche Kultur und neue Freundschaften, sie wollten sich mit euch integrieren. Nicht alle haben doch so gute Einstellung zu den „Fremden“. Viele Ausländer möchten die Sprache ihres neuen Heimatslandes nicht lernen und sich an hier geltenden Regeln anpassen. Meiner Meinung nach ist beiderseitige Offenheit, positive Einstellung und Bereitschaft, sich zu integrieren, unentbehrlich, um friedlich miteinander zusammenzuleben. Obwohl ich das selbst (so wie ihr) nicht erfahren hat, stimme ich mit euch allen überein, dass das friedliches multikulturelles Miteinander möglich ist.