Beschäftigungsmöglichkeiten im Ausland

  • Bożena Cudak - 25.10.2016 07:04

    Was bringt die Arbeit im Ausland mit? Ist "der offene Arbeitsmarkt", den die Europäer erarbeitet haben, in jeder Hinsicht gut?

    Julka Jewuła - 26.10.2016 17:04

    In der Klasse haben wir über grenzenlose Beschäftigungsmöglichkeiten diskutiert. Wie wir das sehen, findet ihr hier.

    Grenzenlose Möglichkeiten by Urszula Salitra, VIII LO Kraków/Polen 

    Im Deutschunterricht haben wir über grenzenlose Möglichkeiten auf dem heutigen Arbeitsmarkt diskutiert, ob man die Zuwanderung der Arbeitsnehmer aus dem Ausland fördern soll oder nicht?

    Meine Einstellung zu diesem Thema ist eindeutig: „Ja“. So haben wir Möglichkeit, andere Kulturen kennen zu lernen, und wenn wir dann selbst ins Ausland fahren, fühlen wir uns nicht so fremd und wissen, wie wir uns verhalten sollten. Junge ausländische Arbeitsnehmer sind oft die letzte Chance für diese Länder, die versuchen, der Alterung ihrer Gesellschaft entgegenzuwirken. Nicht ohne Bedeutung ist die Tatsache, dass die Migration einen positiven Einfluss auf internationale Beziehungen hat und das Zusammenleben der EU-Länder verstärkt. Der Arbeitsmarkt ist global geworden und das kann man nicht mehr zurückziehen. „Wer A gesagt hat, muss auch B sagen“. Gut, dass den Bewohnern der nicht so stark entwickelten Länder ermöglicht wird, eine gut bezahlte Arbeitsstelle in einem anderem Land zu finden. So können auch viele Polen in Deutschland oder England arbeiten, um ihren Lebensstandard zu verbessern.

    In der Globalisierungszeit ist es normal, dass man mobil ist und Berufserfahrung auch im Ausland „sucht“. Wenn man später entscheidet, dort zu bleiben, sollte das Privatsache sein.

    Ist Zuwanderung immer positiv? by Aleksandra Dziedzic, VIII LO Kraków/Polen

    Leider finde ich diese grenzenlosen Möglichkeiten nicht so ganz positiv, besonders beim heutigen so groβen Ausmaβ der Migrationsbewegungen.

    Obwohl die Zuwanderung in Polen noch nicht so wie in Deutschland entwickelt ist und viele Polen ganz im Gegenteil im Ausland arbeiten, stehe ich auf dem Standpunkt, dass diese Erscheinung einen negativen Einfluss auf die Gesellschaft des Einwanderungslandes haben kann. Das führt oft zur Vergröβerung der Arbeitslosigkeit untern Einheimischen, zum Wachstum der Staatsausgaben für Sozialhilfe, zu den von Kulturunterschieden oder Konkurrenz verursachten gesellschaftlichen Konflikten, und mit der Zeit auch zur „Verletzung“ der Nationalkultur und -Identität. Auf diese Aspekte der heute oft diskutierten Globalisierungstendenz hat mir mein Onkel, der seit Jahren in Deutschland arbeitet und mit der Familie lebt, die Aufmerksamkeit gelenkt.

    Meiner Meinung nach sollte sich die Regierung in der ersten Linie um das Gute ihrer Staatsbürger kümmern und diesen die Sicherheit in jeder Hinsicht gewährleisten. Man soll die Zuwanderung richtig planen und, wenn es notwendig wäre, auch begrenzen.

    Vernünftige Migrationspolitik by Julka Jewuła, VIII LO Kraków/Polen

    Ich möchte „grenzenlose Möglichkeiten“ noch von einer anderer Perspektive betrachten. Wenn viele junge Menschen ihr Vaterland verlassen, weil sie im Ausland mehr verdienen können, verschlechtert das die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage in diesem Land. So ist es jetzt in Polen. Ausgebildete Ingenieure und Ärzte arbeiten im Ausland, obwohl die Regierung in ihrem Studium investiert hat. Unser Staat kann sich nicht gut weiter entwickeln. Die Gesellschaft wird auch immer älter und hier entsteht die Frage, wer auf unsere Renten in der Zukunft arbeiten wird? So sollte man vielleicht diese „deutlich zu groβe“ Auswanderungswelle stoppen?

    Dieses Problem kann man nicht einseitig behandeln und nur an sich selbst denken. Man muss überlegen, ob die Nutzen wirklich gröβer als die Verluste sind und die beste Lösung für alle finden. Ich bin damit einverstanden, dass die vernünftige Migrationspolitik geführt werden sollte, sowohl von den Zuwanderungs- als auch Auswanderungsländer.

    Elena Ahrens - 11.01.2017 15:52

    Hier ist ein interessanter Beitrag zum Thema Freiwilligendienst im Senegal.

    4 Wochen ehrenamtlicher Einsatz im Senegal by Elena Ahrens, HPS Buxtehude/Deutschland

    Anne Uhl war Lehrerin an unserer Schule und entschied sich dazu im Rahmen eines Sabbatjahres, durch verschiedene Reisen und Reiseziele, neue Erfahrungen zu sammeln. Dass sie dabei für sechs Wochen in den Senegal reiste, sei Zufall gewesen. Ihr ursprünglicher Plan solle das Verlassen ihrer „comfort zone“ gewesen sein, weg von ehrenamtlicher Arbeit und dem Alltag als Lehrerin, einmal nur an sich denken. Lediglich auf die Kombination aus Wärme und Französisch habe sie vorerst großen Wert gelegt. Doch je näher die Abreise rückte, desto mehr habe Anne Uhl gemerkt, dass das Reisen in einen, für sie, völlig fremden Teil der Welt und das Erleben einer unbekannten Kultur an sich nicht das sei, was sie ausmache und motiviere. Deswegen habe sie sich kurzfristig dazu entschieden mithilfe der Organisation „Projects Abroad“ in den französischsprachigen Staat Westafrikas, den Senegal zu reisen. Ihre Intention war es, sich dort für vier Wochen ehrenamtlich in dem „Centre pour des jeunes en difficultés“ in St.-Louis zu engagieren.

    Während ihrer Zeit als Ehrenamtliche in St.-Louis habe Anne Uhl in einer afrikanischen Gastfamilie gelebt.Ihr erster Tag am Centre sei ein Dienstag gewesen, der Tag an dem wöchentlich die Dienstbesprechung stattfände. Dementsprechend habe dies einen vereinfachten Start für Anne Uhl in ihre neue Tätigkeit bedeutet, für den sie selbst sehr dankbar gewesen sei. Im Centre habe sie mit einigen Menschen zusammengearbeitet. Zu diesen zählen Lamine, der Leiter des Centres, Ousmane, der Zuständige für den Bereich „Micro-Finance“, die Krankenschwester Amina und weitere Freiwillige vieler verschiedener Nationalitäten.

    In dem „Centre pour des jeunes en difficultés“ würden sich Talibés aufhalten. Talibés seien Koranschüer (teilweise ab einem Alter von 4 Jahren), die in Koranschulen (Daaras) leben und von einem Marabout (religiöser Lehrer) gelehrt und erzogen würden. Leider sei es heutzutage immer noch so, dass die Kinder und Jugendlichen dort in unwürdigen Bedingungen lebten und nur in Abhängigkeit mit ihren Leistungen ins Centre gehen dürften. Die Aufgaben der Ehrenamtlichen im Centre sind breit gefächert und decken somit ein weites Spektrum ab. Wöchentlich würden sie zu Daaras fahren, um dort zu putzen und aufzuräumen. Außerdem kümmere sich das Centre um Unterrichtsangebote, die Betreuung Jüngerer, die Versorgung von Wunden und Gesundheits- und Hygieneerziehung. Zudem werde den Kindern und Jugendlichen eine Möglichkeit zum Duschen und Waschen der Wäsche geboten. Das Unterrichtsangebot im „Centre pour des jeunes en difficultés“ beschränke sich auf die Alphabetisierung, das Erlernen von Französisch, die Grundrechenarten und die englische Sprache. Bei der Betreuung gehe es vordergründig um den Spaß. Es werde gemalt, Fußball oder Tischtennis gespielt und noch vieles mehr. Die Wundverarztung finde lediglich in den Daaras und an der Gare routière statt, jedoch auch im Centre selbst. Durch die Erziehung im Bereich Gesundheit und Hygiene würden die Jugendlichen beispielsweis über Krankheiten informiert und aufgeklärt.

    Anne Uhl sei, wie bereits erwähnt, eher abgeneigt davon gewesen als Lehrerin tätig zu werden, da sie in einen neuen Alltag eintauchen wollte, jedoch berichtet sie, dass recht schnell deutlich geworden sei, dass sie, aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung als Lehrerin am geeignetsten für den Bereich des Unterrichtens sei. Somit habe sie sich mit dem Unterrichten der Jugendlichen auseinandergesetzt. Laut ihr seien es überwiegend 17-Jährige, die wegen ihres bereits weitgreifenden Wissens über den Koran die Zeit für die Wahrnehmung des Unterrichtsangebots gehabt hätten. Insbesondere die motivierte und wissbegierige Arbeitseinstellung der Jugendlichen habe viel zu einem entspannten und herzlichen Arbeitsklima und Verhältnis beigetragen. Sobald der sprachliche Unterschied (das sprachliche Niveau im Französischen der Talibés liege unter dem Anne Uhls) ein Problem bezüglich der Kommunikation dargestellt habe, sei Lamine eine helfende Hand gewesen, da er daraufhin die Erklärungen auf Wolof geliefert habe. Zusätzlich habe Anne Uhl an insgesamt drei Wundverarztungen teilgenommen, jeweils eine im Centre, vor einer Daara und an der Gare routière.

    Allgemein ist Anne Uhl der Meinung, dass die Zuneigung und das Lob, das die Jugendlichen im Centre erhielten sehr zur Motivation beitrage, jedoch betont sie stark, dass sich die Talibés durch die oftmals kurze Einsatzzeit der Freiwilligen, so wie bei ihr, immer wieder auf neue Bezugspersonen einstellen und einlassen müssten. „Fraglos wäre es besser, länger zu bleiben, doch ich denke, es ist besser als nichts.“, so Anne Uhl.

    Urszula Salitra - 13.01.2017 13:21

    Hallo Elena, das freut, dass es Menschen wie Anne Uhl gibt. In vielen Ländern des Afrikas ist die Zahl des Analphabetismus sehr groß. Viele Kinder haben fast keine Gelegenheit, ihre Kenntnisse und Interesse zu entwickeln. Französisch und Englisch sind in mehreren Staaten die Amtssprachen, ganz anders als dortige Alltagssprache, deshalb ist es wichtig, die afrikanischen Kinder diese Fremdsprachen zu erlernen. Das Gesundheitssystem bietet auch nicht viel an. Die Bevölkerung muss aufeinander verlassen. Deshalb werden freiwillige Helfer und ehrenamtliche Lehrer gebraucht, damit diese Kinder sich in späterem Leben behelfen könnten. Ich finde, dass solche Organisationen wie diese, für die Anne Uhl gearbeitet hat, viel Gutes tun und sicherlich „viele Leben“ gerettet haben. 

    Lea Krarup - 27.01.2017 12:38

    Hello Julka, Urszula and Aleksandra! We like how the three of you presented different perspectives on the subject of working in a foreign country. In times of Facebook and a lot of hate comments on the internet, it is very good to see so different opinions standing next to each other. We need more dialogue and less hate. It is interesting to read about other peoples opinions on that, especially since it is an important issue within the European Union. The two of us believe that immigration is a chance for countries to develope and improve. We believe that a diverse society make people understand each other better and strengthen the community. Esbjörn (from Sweden) and Lea (from Germany)