Multikulturelle Gesellschaft - Chancen und Risiken

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    "Ich würde lügen, wenn ich sagte, Integration sei ein Selbstläufer.“ („Unter einem Dach“, H. Sußebach, A. Baitar)

    Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine multikulturelle Gesellschaft Chancen bietet und Risiken reduziert?

    Maria Fellner - 03.01.2020 @ 21:48

    Chancen und Risiken einer multikulturellen Gesellschaft?

    by Anastasia Sobol & Marei Behrens, HPS Buxtehude/Germany

    „Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen.“ Dies sagte der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) 2004 und hat damit gleich verdeutlicht, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um eine multikulturelle Gesellschaft erschaffen zu können. Aber wie gelingt das? Wie erschafft man eine multikulturelle Gesellschaft?

    Wenn man sich den Chancen und vor allem den Risiken einer solchen Aufgabe zuwendet, kommt einem sofort ein Aspekt in den Sinn: die meisten Menschen sind einfach viel zu wenig informiert, als dass sie eine solche Gesellschaft aufbauen könnten. Gerade deshalb ist das Informieren einer der ersten Schritte in diesem Prozess. Der nächste Schritt sollte das aktive Einbeziehen von Randgruppen sowie von allen kulturellen Ausprägungen einer Gesellschaft sein. Es genügt nicht, einfach zuzusehen und diesen Menschen zwar die Möglichkeit zu geben, sich zu integrieren, aber selbst keinen Aufwand zu betreiben. Jeder sollte bewusst bei diesem Prozess mitwirken, um die andere, fremde Kultur kennenzulernen!

    Ist dieser Schritt gemacht, hat man es vielleicht geschafft, toleranter zu sein und die nötige Akzeptanz für fremde Menschen und unbekannte Kulturen aufzubringen. Man muss seine Angst überwinden, etwas wagen und aus der eigenen Komfortzone herauskommen. Die Geschichte der Menschheit und auch unsere heutige Zeit zeigen, dass Menschen Angst vor Neuem und vor Veränderungen haben. Unbekanntes wird sogar regelrecht abgelehnt, abgestoßen und ausgegrenzt. Aber das müssen wir ändern! Denn wir dürfen nicht für immer in unserer Komfortzone bleiben und uns nur in unserem gewohnten und bequemen Trott bewegen. Aus dem beiderseitigen Entgegenkommen und Annähern kann gegenseitiger Respekt entstehen, der die Grundlage einer multikulturellen Gesellschaft bietet.

    Deswegen müssen ein gewisser Aufwand und Mühe geleistet, Aktionen und Angebote zum Kennenlernen beider Seiten offeriert und Grundlagen für andere Kulturen geschaffen werden. Nur so können die Bedingungen erfüllt werden, damit eine multikulturelle Gesellschaft Chancen bieten und Risiken minimieren kann.

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    Marei Behrens - 10.03.2020 @ 15:41

     

    Hallo Anastasia und Marei.

    Ich habe den Artikel gelesen und möchte sagen, dass ich derselben Meinung wie ihr bin. Der Multikulturalismus stellt zweifellos eine Chance für die Zukunft unserer Gesellschaft dar. Sie bringt die Menschen einander näher, weil sie neugierig auf fremde Kultur sind und sie sich besser kennen lernen wollen. Das vertieft die Beziehungen zwischen Menschen von verschiedenen Kulturen und verbessert unsere Toleranz. Es sollte jedoch daran erinnert werden, dass nichts fehlerfrei ist. Manche Menschen sind nicht in der Lage, mit den Gläubigen anderer Religionen und Liebhabern anderer Traditionen zusammenzuleben, was zu Konflikten und zur Diskriminierung führen kann. Darüber hinaus kann ein Kind von Eltern aus verschiedenen Kulturen gewisse Schwierigkeiten haben, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Dieses Problem berührt die Autorin – Anna Oleszkowicz in ihrem Buch „Psychologie der Adoleszenz“, in dem sie diskutiert, wie kulturelle und zivilisatorische Veränderung das Heranwachsen der jüngeren Menschen beeinflussen. So stimme ich mit euch und mit dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt überein, dass man an richtigem Multikulti arbeiten muss, indem man verschiedene Veranstaltungen organisiert, die gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen ermöglichen.

     Wiktoria Gawlikowska - 29.03.2020 @ 14:58

     

    Liebe Anastasia und liebe Marei,

    Ihr habt ein sehr wichtiges Wort im Zusammenhang mit diesem Thema erwähnt: Komfortzone. Ich bin mit euch vollkommen einverstanden, dass die Mehrheit der Menschheit oft zu lange innerhalb ihrer eigenen “Grenzen“ bleibt, und dies kann zur Konfrontation führen. Denn was man nicht kennt, kann erst abschreckend wirken. Diese Erscheinung nennt man auch Kulturschock, wenn man eine unbekannte Kultur trifft und davon schockiert ist.

    Aber meiner Meinung nach hat eine multikulturelle Gesellschaft mehr Chancen als Risiken. Die Menschen können schon „zu Hause“ erlernen, wie sie mit anderen Menschen umgehen sollen, die vielleicht nicht dieselben Ansichten wie sie teilen. Die Toleranz für die Mitmenschen wird dadurch steigen und die Welt wird von Tag zu Tag friedlicher, wenn wir Menschen uns weiterentwickeln. Wir sollen unsere Vorurteile abbauen und den dahinterstehenden Menschen sehen. Ich glaube, wenn einer auf die Frage „Warum?“ eine Antwort bekommt, kann dieser die Tätigkeit der Anderen annehmen, auch wenn man damit nicht ganz einverstanden ist.

    Sobald wir einander respektieren, kann eine multikulturelle Gesellschaft in unserer globalisierten Welt erfolgreich werden.

    Fruzsina Dávid - 01.06.2020 @ 14:01

     

    Dear Anastasia and Marei,

    I really enjoyed your article and very much share your opinion on creating a multicultural society. As an immigrant in Germany, I can say that I noticed people being very reserved towards me and my culture. At times, they did not even make an effort to get to know my culture, but rather to see me through glasses stained by prejudice.

    Personally, I think this has to change! We have to start teaching tolerance from an early age on and carry on practicing it correctly through communication and interchange. There definitely is a need for change and knowledge in our diverse society. We need to accept other cultures and learn from each other. Only then can we speak of a tolerant and hate free society.

    With kind regards

    Catarina

    Catarina Becker - 04.11.2020 @ 16:17