Curriculum des interkulturellen Dialogs/Curriculum of intercultural dialogue

  • Aus dem Forum/ from forum '09. Curriculum des interkulturelen Dialogs/ Curriculum of intercultural dialogue':

    Interkultureller Dialog in der Schule - Tipps und Ratschläge für Lehrer/ Intercultural dialogue at school - teachers' tips and advice

    Hier sammeln wir unsere Ratschläge und Tipps für Lehrer, die interkulturelle Kompetenz bei ihren Schülern entwickeln möchten/ Here, we collect our advice and tips for teachers willing to develop their students’ intercultural competence .

    Bożena Cudak - 21.05.2019 @ 06:30

    Schritt 1/ Step 1

    Bevor wir über interkulturellen Dialog in der Schule diskutieren, denken wir darüber nach, was interkultureller Dialog allgemein bedeutet, was er zum Ziel hat, welche Merkmale hat und was er erfordert. Hier findet ihr meine Überlegungen zu diesem Thema. Ich bin auf eure Aussagen gespannt.

    Bożena Cudak - 22.05.2019@ 07:43

     

    Vom Meinungsaustausch zum einhelligen Handeln

    by Bożena Cudak, VIII LO Kraków/Polen

    Die von der Europäischen Kommissionin Auftrag gegebene Studie zum interkulturellen Dialog, die im Jahre 2007 untern 27 Tausend Befragten aus 27 Staaten in Form einer Umfrage durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass über 50% Teilnehmer den Begriff „interkultureller Dialog“ nicht gehört haben oder ihn nicht definieren konnten. Heute begleitet uns dieser Begriff am Alltag: in Medien, in der Schule, in der Arbeit. Aber was bedeutet er eigentlich?

    Meine Überlegungen fange ich mit der folgenden Aussage an: „Dialog bedeutet, dass die Menschen ihr Versteck verlassen haben, einander näher gekommen sind undGedankenaustausch angefangen haben (. . . . ). Im ersten Wort des Dialogs gibt es ein Geständnis: „Du hast sicherlich ein bisschen Recht“. Es geht Hand in Hand mit dem zweiten, nicht weniger wichtigen: „Sicher habe ich nicht ganz recht“. Mit diesen Einstellungen erheben sich beide Seiten irgendwie über sich,nach der Gemeinschaft einer und derselben Sichtweise auf Dinge und Vorgänge strebend. (. . .) Dialog bedeutet, Gegenseitigkeit aufzubauen.“ („Ethik der Solidarität“, Priester Professor JózefTischner)

    Ja, beim Dialog sollten wir eigenen Standpunk zum Ausdruck bringen. Damit haben die meisten kein Problem. Viel wichtiger und schwieriger ist es doch, aufmerksam zu hören, was die Anderen zu sagen haben, und dann zu versuchen, das zu verstehen und bei eigenem Weiterdenken und Handeln zu berücksichtigen. Und wenn unsere Meinungen sich stark unterscheiden oder genau das Gegenteil bilden? Dann sollte man versuchen, diese Konfliktsituation in eine Kooperation zu verwandeln. Persönlichkeits- und Kulturunterschiede sollten kein Hindernis sein. „Die Unterschiedlichkeit, die von manchen als eine so große Bedrohung empfunden wird, kann - dank eines auf gegenseitigem Respekt beruhenden Dialogs - zu einer Quelle eines tieferen Verständnisses für Geheimnisses des menschlichen Lebens werden.“(Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen - Johannes Paul II, 1995).

    Interkultureller Dialog ist für mich ein offener und respektvoller Meinungsaustausch zwischen den Personen oder Gruppen, die unterschiedliche ethnische Herkunft, Kultur, Religion, Sprache, Kulturerbe,Weltwahrnehmung usw. haben. Interkultureller Dialog ist erfolgreich, nur wenner zumkompatiblen, einmütigen, gemeinsamen und friedlichen Handeln der Betroffenen führt.Positive Einstellung beider Seiten und Bereitschaft, einen Kompromiss zu schlieβen,  sind dabei unentbehrlich.

    Und was bedeutet interkultureller Dialog für euch?

    Before we discuss the issue of intercultural dialogue at school, let's think what 'intercultural dialogue' means, what the purpose of it is, what features it has and what it demands. Below, we are presenting the main coordinator's thoughts on the subject. We are waiting for your reflections...

    Agnieszka Grochowska - 08.06.2019 @ 18:19

    From the exchange of views to unanimous actions

    by Bożena Cudak, VIII LO Kraków / Poland

    A survey on intercultural dialogue, commissioned by the European Commission and carried out in 2007 in the form of a survey of 27,000 respondents from 27 countries, showed that more than 50% of participants did not hear the term "intercultural dialogue" or could not define it. Today, this term accompanies us in everyday life: in the media, at school, at work. But what does it actually mean?

    I will begin my reflections from the following statement: "Dialogue means that people left their hiding place, approached each other and began to exchange ideas (...). In the first word of the dialogue, a confession appears: "You are surely right, to a certain extent." It goes hand in hand with a second one, not less important: "I'm sure I'm not fully right." With these attitudes, both sides somehow rise above each other, striving for the common view of things and processes. (...) Dialogue means building reciprocity. "(" Ethics of Solidarity ", priest Prof. Józef Tischner)

    Yes, we should express our own position in the dialogue. Most of us do not have a problem with that. It is far more important and difficult to listen carefully to what others want to say, and then to try to understand and take it into consideration in our further thinking and acting. And if our opinions are completely different or just contrary? Then, you should try to transform this conflict-provoking situation into cooperation. Personality and cultural differences should not be a hindrance. "Thus the "difference" which some find so threatening can, through respectful dialogue, become the source of a deeper understanding of the mystery of human existence." (Address to the General Assembly of the United Nations Organization - John Paul II, 1995).

    For me, intercultural dialogue is an open and respectful exchange of views between people or groups of different ethnic origin, differing in culture, religion, language, cultural heritage, perception of the world, etc. Intercultural dialogue is effective only if it leads to concerted, unanimous, shared and peaceful actions of people involved in it. Both parties’ positive attitude and readiness to compromise are a necessity.

    And what does intercultural dialogue mean to you?

    Translated by Agnieszka Grochowska, Agnieszka Serafin

    Ein (interkultureller) Dialog sollte immer offen sowie von Respekt und demokratischen Prinzipien geprägt sein.

    Beim Finden gemeinsamer Lösungen ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten:

    1. eine einvernehmliche Lösung, die von allen getragen und akzeptiert wird;

    2. ein Kompromiss, bei dem alle beteiigten Seiten Abstriche machen  müssen;

    3. den kleinsten gemeinsamen Nenner, bei dem alle beteiligten Seiten größere Abstriche machen müssen;

    4. keine Lösung, sodass entweder Thema oder Idee aufgegeben werden oder ein Alternativvorschlag gemacht wird, der dann neu diskutiert wird.

    Beim  interkulturellen Dialog im Rahmen eines europäischen Projektes kommt natürlich hinzu, dass die Diskussionsteilnehmer das Anderssein ihrer Partner berücksichtigen müssen, d.h. z.B. müssen kulturelle Zwänge, andere Vorstellungen oder andersartige Vorschriften in die Überlegungen mit einbezogen werden.

    Doch über allem sollte immer die Bereitschaft stehen, gemeinsam zu einer Lösung zu kommen!

    Hermann Hausmann - 06.07.2019 @ 21:04

    Liebe Bozena, lieber Hermann!

    Ich kann mich euren Ausführungen zum interkulturellen Dialog nur anschließen. Angesichts der kulturellen Vielfalt in allen europäischen Gesellschaften muss ein Dialog zwischen den Kulturen gefördert werden, damit gegenseitiges Verständnis erzielt werden kann.

    Dieser Dialog muss geprägt sein:

    von Respekt, Toleranz und Wertschätzung dem Anderen gegenüber,

    vom Grundsatz der gleichen Würde und Rechte jedes einzelnen Menschen und damit auch der Achtung aller Gruppen unterschiedlicher kultureller, ethnischer, sprachlicher und religiöser Herkunft,

    von der Bereitschaft, eigene Standpunkte und Sichtweisen zu hinterfragen, eventuell auch aufzugeben, sich auf Neues einzulassen und Kompromisse zu schließen,

    vom Willen voneinander zu lernen,

    vom Streben nach gemeinsamen Zielen

    und soll dadurch grenzüberschreitendes gegenseitiges Verständnis fördern,  Verbindendes über Trennendes stellen und letztendlich friedliches Zusammenleben gewährleisten.

    Maria Fellner - 10.07.2019 @ 10:00

    Dear all,

    first of all, I would like to thank you for some very insightful comments. I agree that a successful dialogue needs to be based on respect, tolerance and open-mindedness. When it comes to intercultural dialogue this is especially important, since those involved in the discussion will not only bring different kinds of experiences, values and ways of thinking to the table. There may also be differences in the way that people from different cultural backgrounds communicate - how they express their views and comment on the ideas and opinions of others, for example. Therefore, knowledge and understanding of foreign cultures is essential to a functioning cultural exchange. With knowledge comes the ability to relate to people from different cultural backgrounds.

    The goal of intercultural dialogue is, in my opinion, not only to address specific issues or to find a solutions to specific problems. Intercultural exchange is also an excellent way to learn more about foreign cultures,and to promote understanding and interaction between different groups of people. Hence, the dialogue itself is just as important as the result.

    Nina Karlström - 25.08.2019 @ 12:47

    According to the Council of Europe the objective of intercultural dialogue is to learn to live together peacefully and constructively in a multicultural world and to develop a sense of community and belonging

    But how to teach intercultural communication, how to teach students to live together with our differences- that may be differences of sex, language, race, religion or culture.The best way is to make them face certain real - life situations through role play activity.

    For example, you may ask the students to imagine the following situations.

    -You are taking part in a project and have to travel to a foreign country, you might be worried about some negative image of this culture (food, some traditions you find strange etc.)

    - You do not understand the dialect your project partner speaks

    - Your partner in a project ,who is staying at your place, refuses to eat pork.

    These situations will help the students to imagine how they would react in different circumstances. They will speculate and discuss. The real life situations may help the students to identify similarities and differences between cultural traditions, will make them think.The teacher must be prepared to explain how cultural stereotypes may damage communication. some online research is required,after which the best effective intercultural practices may be brainstormed and discussed.     

                                                    Evelina Bertok - 01.10.2019 @ 22:25

    Liebe Kolleginnen und Kollegen im interkulturellen Dialog,

    in dem Artikel bzw. euren Kommentaren fand ich eigentlich all die Grundeinstellungen und Gedanken zum interkulturellen Dialog, die auch mein Verständnis davon prägen. Wie ihr alle, würde ich auch als Erstes Respekt und Wertschätzung dem Anderen gegenüber betonen. Kein richtiger Dialog verläuft ohne die Bereitschaft, zuzuhören, auch wenn es von uns verlangt, an unserem ursprünglichen Standpunkt oder Konzept zu ändern. Allerdings kann ja auch passieren, dass trotz bester Vorsätze kein gemeinsamer Nenner gefunden werden kann. Da braucht man die Bereitschaft, eine neue Basis für den erfolgreichen Dialog zu finden. An diesem Punkt kann ich mich an Ninas Meinung anknüpfen, nämlich der Prozess, dass wir in einen Dialog kommen, kann manchmal genauso wichtig sein, wie ein gelungener Kompromiss. Wir erfahren, wo wir an unsere eigenen Grenzen stoßen, und dies kann wichtige Veränderungen in uns veranlassen

    Tímea Szép - 02.10.2019 @ 18:01

    Schritt 2/ Step 2

    In unserer globalisierten Welt, auf dem internationalen Bildungs- und Arbeitsmarkt, und auch am alltäglichen Leben in der multikulturellen Gesellschaft wird der interkulturelle Dialog ein „Muss“. Es ist doch nicht immer leicht, einen richtigen Dialog mit den Vertretern anderer Kulturen zu bauen und diesen erfolgreich zu dem beide Seiten befriedigenden Ende zu führen. Wie hoch die Messlatte ist, zeigen eure obigen Aussagen. Sollte also interkultureller Dialog schon in der Schule unterrichtet werden?

    Bożena Cudak - 04.10.2019 @ 05:57

    In our globalized world, in the international job market, the international educational market and also in everyday life in our multucultural society intercultural dialogue is becoming a 'must'. However, it is not always easy, to enter into the right dialogue with the representatives of other cultures and to come to a successful conclusion that is satisfactory for both parties. Your statements in the former eTwinning Project 'Read with us! Part 2': Man and his world' have shown that the bar is raised to a high level. Should intercultural dialougue therefore be alrady taught at school?

    Maria Fellner - 04.10.2019 @ 14;00

    Talking about the question of whether intercultural dialogue should be taught at school, we would say that it is already part of various subjects, such as language classes, social studies or ethics. So, it is important to teach our students an international foreign language so that they are able to communicate with people around the world. Without having such a common, global language, an intercultural dialogue is not possible. Nowadays, we are already trying to prepare our students to understand not only the foreign language as such but also the culture of that country. So, mediation is part of teaching languages. Furthermore, all of our students live in a multicultural society and are aware of the fact that there are cultural differences that might influence a conversation. This is also a big part of social studies and ethics classes at school. It is all about teaching cultural and religious differences and similarities to our students so that they are able to change perspectives and to understand each other. Hence, intercultural dialogue is a part of their lives and the modern society.

    Stefanie Techau - 04.10.2019 @ 14:21

    Schritt 3/ Step 3

    *Unsere Arbeit am Curriculum des interkulturellen Dialogs wird am 3. eTwinning Projekt "Tradition und Modernitat" (aus der Serie "Lies mit uns!")  fortgesetzt werden. 

    Our work on the curriculum of intercultural dialogue will be continued on the third eTwinning project "Tradition and modernity" (from the series "Read with us!").

     

    Katalog interkultureller Kompetenz/ Catalogue of intercultural competence 

    Hier führen wir unsere weitere Arbeit zum Katalog interkultureller Kompetenz./ Here we continue our work on the catalogue of intercultural competence.

    Bożena Cudak - 21.05.2019 @ 06:31

    Hier kommt Katalog interkultureller Kompetenz, der bei vorigen Projekten erarbeitet wurde. Alle Bemerkungen und Vorschläge sind gerne gesehen.

    Catalogue of intercultural competences.docx

    Katalog interkultureller Kompetenz.docx

    Bożena Cudak - 22.05.2019 @ 08:16

    Dieser umfangreiche Katalog stellt für die Schülerinnen und Schüler eine beachtliche Herausforderung dar, und wer sich ernsthaft bemüht, die einzelnen Bereiche einigermaßen sorgfältig umzusetzen, profitiert mit Sicherheit enorm in der persönlichen Entwicklung.

    Im Bereich „Werte“ würde mir ein Verweis auf die Menschenrechte gefallen. (Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. Artikel 1). Damit relativiert sich der Toleranz-Begriff. Wenn man die politische Entwicklung in den europäischen Ländern beobachtet, dann halte ich es inzwischen auch für notwendig, gegenüber Rassismus und Extremismus wesentlich früher und vehementer intolerant zu sein.

    Martina Zott - 04.06.2019 @ 20:30

    The description of intercultural competence seems quite extensive and comprehensive. The attitude towards racism and extremism that Martina mentions is covered in section 3, Attitude and conduct. However, in a sense, we (Barbara, Maria, Ildiko, Anders) agree with Martina's idea of making explicit references to them, since they, just as Martina says, are increasing in Europe.

    Anders Vannestål - 04.10.2019 @ 14:16

     

    Umfrage zur Selbsteinnschatzung "Meine interkulturelle Kompetenz"/ Self-assessment questionnire "My intecultural competence"

    Hier führen wir unsere weitere Arbeit zum Selbstbewertungsfragebogen "Meine interkulturelle Kompetenz"./ Here we continue our work on the self-assessment questionnaire "My Intercultural Competence".

    Bożena Cudak - 21.05.2019 @ 06:28

    Anbei findet ihr die überarbeitete Versionen der Fragebögen 'Meine interkulturelle Kompetenz' in Deutsch und Englisch.

    Enclosed you will find the revised versions of the questionnaire 'My Intercultural Competence' in German and English.

    Liebe Grüße aus Buxtehude

    Fragebogen_Meine interkulturelle Kompetenz_DE_Mai2019.docx

    Fragebogen_My intercultural competence_En_May2019.docx

    Deike Dahms - 27.05.2019 @ 10:32

    Hier könnt ihr die Auswertung des Fragebogens 'Meine interkulturelle Kompetenz' sehen und meine Schlussfolgerungen dazu lesen.

    Auswertung Erasmus Fragebögen - BG/BRG Kufstein.xlsx

    Schlussfolgerungen-Interkulturelle Kompetenz-BG-BRG Kufstein.docx

    Maria Fellner - 10.07.2019 @ 08:14