In Konfrontation mit dem Gesetz

  • Welche Grenzen werden durch Gesetze gezogen und unter welchen Bedingungen können diese überschritten werden?

    Ich folgere das daraus, daß ich angeklagt bin, aber nicht die geringste Schuld auffinden kann, wegen deren man mich anklagen könnte ... die Hauptfrage ist, von wem bin ich angeklagt?“ (Franz Kafka, Der Prozess)

    In Konfrontation mit dem Gesetz

    by Zsófia Dull, DNG Budapest/ Hungary

    Welche Grenzen werden durch Gesetze gezogen und unter welchen Bedingungen können diese überschritten werden?

    https://www.in-australien.com/gesetze_10589

    Das obere Zitat stammt aus dem Buch „Der Prozess” von Franz Kafka. In dem Roman geht es um einen Mann, namens Josef K., der angeklagt ist, aber er weiß nicht von wem und warum. Das kann jederzeit mit jedem Menschen vorkommen. Vielleicht nicht deshalb, weil man gegen das Gesetz verstoßen hat, sondern weil es jemanden störte, dass man dort ist. Ich meine, man hatte eine andere politische Ansicht, und das hat bestimmten Personen nicht gefallen, deshalb war es notwendig, diese Person abzugrenzen. Es kann bei einer Diktatur vorkommen, wo eine bestimmte Person Alleinherrschaft will. Wer in einer Demokratie unschuldig angeklagt wird, kann dagegen kämpfen, aber wenn es eine Übermacht gibt, kann man nicht viel tun.

    In diesem Buch kennt Josef K. alle Gesetze, trotzdem weiß er nicht, was er schlechtgemacht hat. Aber es kann auch vorkommen, dass jemand gegen die Gesetze handelt, weil man die Gesetze gar nicht kennt. In diesem Fall ist es keine gute Verteidigung, dass man das Gesetz nicht kennt, man bekommt auch die Bestrafung. Es ist auch ein interessanter Fall, wenn man weiß oder das Gefühl hat, dass man schuldig ist, aber man weiß nicht, warum. Diesen Fall beschreibt auch das Gedicht „A bűn“ (Die Sünde) von dem ungarischen Dichter, Attila József.

     

    In diesem Buch kennt Josef K. alle Gesetze, trotzdem weiß er nicht, was er schlechtgemacht hat. Aber es kann auch vorkommen, dass jemand gegen die Gesetze handelt, weil man die Gesetze gar nicht kennt. In diesem Fall ist es keine gute Verteidigung, dass man das Gesetz nicht kennt, man bekommt auch die Bestrafung. Es ist auch ein interessanter Fall, wenn man weiß oder das Gefühl hat, dass man schuldig ist, aber man weiß nicht, warum. Diesen Fall beschreibt auch das Gedicht „A bűn“ (Die Sünde) von dem ungarischen Dichter, Attila József.

    Es gibt auch schlechte Gesetze, die uns nicht gefallen, oder die Gesetzgeber sehen nicht, dass sie für die Gesellschaft schlecht sind. Wenn man auf die Politik nicht genug Einfluss hat, soll man das auch akzeptieren. Man kann nicht so viel dagegen tun, man kann nur dagegen rebellieren. Aber wenn man Einfluss hat, kann man schon etwas dagegen machen, zum Beispiel darüber sprechen, dass ein Gesetz geändert werden oder abgeschafft werden soll. Aber wenn aus einer Demokratie eine Diktatur wird, und eine bestimmte Person eigenmächtig wird, soll man schon etwas dagegen machen. Die einfachen Menschen ohne Macht können auch etwas dagegen tun. Zum Beispiel machen sie keine Karriere, so unterstützen sie die Diktatur nicht. Sie grenzen sich von der Politik ab, sie stehen passiv dazu und leben in ihrer Privatsphäre. Den (schlechten) Gesetzen kann man auch ausweichen, aber dann soll man das ganz genau kennen. Dann findet man Wege, die nicht gesetzlich sind, aber gesetzlich auch nicht verboten sind.

    Posted 19. 03.2019

     

     

    Mir hat euer Artikel sehr gut gefallen. Ich empfehle sehr das Buch "Der Circle" von Dave Egger, indem es um ein ähliches Dilemma geht.

    Die große Internetfirma "Der Circle" gewinnt immer mehr Einfluss und Macht und bewacht die Leute immer strenger. Plötzlich werden die Leute bei all ihren Taten überwacht. Der Transparenzzwang geht irgendwann so weit, dass Geheimnisse zu Straftaten werden. Wird die Gesellschaft sich dagegen wehren oder sich an die Illusion klammern, dass alle Menschen zu besseren Menschen werden, wenn alles für alle sichtbar wir?

    Charlotte Wittlich - 02.04.2019 @ 16:31

    Euer Artikel war sehr gut. Das Deutsch das im diesen Buch verwendet wird ist ausgesprochen gut, wenn man bedenkt, dass ihr nicht Deutsch als Muttersprache habt. Auserdem weckt euer Text sehr viel interesse für das Buch, das ihr im Artikel vorstellt.

    Felix Wollter - 09.05.2019 @ 11:27

    Euer Artikel brachte mich auf folgende Gedanken: Kenne ich das Gesetz? Gehorche ich ihm? Kämpfe ich für meine eigenen Rechte? Es lohnt sich wirklich, darüber länger nachzudenken. Es ist leicht, eine gesetzlose Person zu manipulieren und auszubeuten. Aber es funktioniert in beiden Richtungen. Wenn ich etwas tue, das gegen das Gesetz verstößt, und ich weiß es nicht, ist es auch schlecht. Jemanden zu beschuldigen, dass er etwas falsch gemacht hat, ist einfach und fällt uns leicht. Schlimmer ist es in der Konfrontation mit dem Recht. Eine unbegründete Anschuldigung kann Menschen dazu bringen, dass sie zu uns den Rücken kehren. Eine solche Situation ereignete sich in der Geschichte von Arthur Conan Doyle aus der Abenteuerserie des Detektivs Sherlock Holmes mit dem Titel "Silvery Star". Ficroy Simpson wurde zu Unrecht beschuldigt, weil seine Krawatte am Tatort gefunden wurde. Wie sich später herausgestellt, hatte der Vorwurf nichts mit der Wahrheit zu tun und es handelte sich um eine falsche Anschuldigung. Man sollte also mit dem Urteil immer vorsichtig sein und bevor man jemanden anklagt, sollte man das tausendmal überprüfen.

    Ich stimme auch mit eurer Meinung überein, dass die Kenntnis des Gesetzes der Ausgangspunkt aller gesellschaftlichen Angelegenheiten ist. Ob alles so wie im Buch „Der Circle“ von Dave Eggers kontrolliert werden sollte, ist jedoch fraglich.

    Gabriela Grzesiak - 16.05.2019 @ 23:17

    Dieser Artikel ist sehr interessant, weil es um das Bewusstsein geht, welche Rechte und Gesetze für uns gelten. Nicht alle Menschen kennen ihre Rechte und Gesetze. Wir sollten immer für unsere Rechte einstehen.

    In dem Buch "Die Tribute von Panem" geht es um eine Diktatur, in der jedes Jahr 24 Jugendliche in einem Spiel sich bis zum Tode bekämpfen müssen. In Panem gibt es Gesetze, unter denen die Gesellschaft leidet, daher entschliesst sich Katniss dazu, eine Rebellion anzufachen

    Emma Sesö Lindh - 03.10.2019 @ 13:57