Angesichts extremer Ereignisse

  • „Verlieren die Lebenden die Hoffnung nicht! Und wenn es nötig ist, gehen sie der eine nach dem anderen in den Tod! Wie von Gott in den Schanze geworfene Steine.“ („Steine für Schanze” A. Kamiński) Kann der Mensch angesichts von Krieg, Krankheit oder Unfall etc. heldenhaft werden?

    Bożena Cudak - 30.09.2018 @ 18:39

    Das Buch „Steine für Schanze” von A. Kamiński habe ich schon früher als Schullektüre gelesen. Jetzt habe ich noch einmal nach diesem Buch gegriffen, um den Artikel über das Heldentum zu schreiben. Meine Gedanken findet ihr unten.

    Jeder kann zum Helden werden

    by Jakub Fenert, VIII LO Kraków/Poland

    Der Krieg. Der Krieg wechselt sich nie. Seit Tausenden Jahren bringt er Vernichtung, Zerstörung und Tod überall dort, wo er erscheint. Er ist die Verkörperung des Schlimmsten, das das Leben bringen kann. Damit ist er nicht der einzige - er wird von Unfällen, schweren Krankheiten, dem Verlust von Angehörigen, Armut, Hunger und anderen Unglücksfällen begleitet. Jeder von diesen Faktoren kann „den Menschen brechen” und ihn ändern, aber nicht immer zum schlechten – so meine ich. Manche Leute können in solchen Situationen Dinge tun, die wir von diesen nie erwarten würden.

    Untern diesen sind die den polnischen Schülern gut bekannten Helden vom Buch „Steine für Schanze”– Alek, Rudy und Zośka – junge Leute kurz nach der Reifeprüfung. Sie lehnten ihre Zukunftschance ab, indem sie in eine Verschwörung gegen Faschisten eintraten und gegen diese tapfer kämpften. Heldentum, Brüderlichkeit, Mut und Bereitschaft, sein Leben aufs Spiel zu setzen - dies waren die Eigenschaften, die sie während der Aktion im Arsenal begleiteten. Obwohl sie wussten, was sie erwartet, wenn sie versagen und trotz der tragischen Situation im Land, riskierten sie. Aber es ist ihnen gelungen, ihren Freund zu retten.

    Solche Fälle sind doch den anderen Nationen auch nicht fremd. Karl August Nerger, Fregattenkapitän vom Schiff SMS „Wolf” während des Ersten Weltkrieges hat eine einfache Aufgabe bekommen:  „Schwimme nach Indien und plündere die Entente-Schiffe!”. Es klang fast wie eine Selbstmordmission, aber der Kapitän hat das angenommen. Das Problem entstand dort, wo die Zivilisten erschienen. Fast jedes Schiff, das von dem deutschen Pirat geraubt wurde, trug die „normalen“ Leute. Der Kapitän war hartnäckig. Trotz der Proteste seiner Mannschaft und des kleinen Vorrat an Kohle für die Kessel nahm er an Bord mehr Menschen auf, diese nicht dem Meer überlassend. Außerdem brachte er sie alle in den Kieler Hafen.

    Es gibt viele Menschen, die angesichts der erlebten Tragödie ihre besten Eigenschaften herausholen. Jede Nation kann auf eine solche Person stolz sein. Und noch mehr: jeder von uns kann heldenhaft sein. Verlieren wir die Hoffnung nicht! – und wenn wir in die Extremsituation fallen, steigen wir sicher mit Würde daraus!


    ​​​​​​Karl Nerger, „Der einsamste Mensch auf dem Schiff”                                                               Photo by Jakub Fenert.

    Jakub Fenert - 15.11.2018 @ 18:18