In der Gesellschaft

  • Wie kommt der Mensch in der immer komplizierter werdenden heutigen Gesellschaft zurecht?

     

    "Auf diese Weise entdeckte Deotyma in sich selbst eine bekannte Krankheit des heutigen Menschen, die als Zivilisation bezeichnet wird. Es ist ein sehr lästiger Zustand, in dem Seife, Hertz-Wellen, komplizierte mathematische Symbole und chemische Formeln, politische Ökonomie, experimentelle Forschung und die Unfähigkeit des Menschen, eine einfache, aber edle Beziehung zu einander zu haben, im Mittelpunkt stehen". (R. Musil, Der Mann ohne Eigenschaften)

     

    Nina Karlström - 27.09.2019 @ 16:00

     

    Hier könnt ihr unsere Gedanken zum Thema lesen.

     

    Kira Sztaskó - 13.11.2019 @ 18:42

     

    In der Gesellschaft

    von Patrícia Isztl und Kira Sztaskó, DNG Budapest/Ungarn

     

    Auf diese Weise entdeckte Deotyma in sich selbst eine bekannte Krankheit des heutigen Menschen, die als Zivilisation bezeichnet wird. Es ist ein sehr lästiger Zustand, in dem Seife, Hertz-Wellen, komplizierte mathematische Symbole und chemische Formeln, politische Ökonomie, experimentelle Forschung und die Unfähigkeit des Menschen, eine einfache, aber edle Beziehung zu einander zu haben, im Mittelpunkt stehen.“ (R. Musil, Der Mann ohne Eigenschaften) – Wie kommt der Mensch in der immer komplizierter werdenden heutigen Gesellschaft zurecht?

    Diese Frage kann unterschiedlich verstanden werden. Wie beeinflusst die Gesellschaft unsere Ansichten und Denkweise? Wie können wir den gesellschaftlichen Normen und Erwartungen entsprechen während wir auch unsere eigene Individualität und Träume behalten?

    Robert Musil sucht in seinem Werk „Der Mann ohne Eigenschaften“ die Antwort unter anderem darauf, wie man seinen eigenen Vorstellungen im Leben folgen kann in einer ständig ablehnenden Umgebung. Ulrich, der Hauptcharakter des Romans liebt sich selbst gar nicht. Er lebt in einem fiktiven Land, die nach dem Muster der Österreich-Ungarischen Monarchie gestaltet wurde und will erfinden, wie er seine Fähigkeiten anwenden sollte und wie er in der Gesellschaft eine sinnvolle und nützliche Rolle schaffen könnte. Seiner Meinung nach sind die meisten Menschen ihren zufallsartigen Lebensverhältnissen ausgeliefert. Weiterhin denkt er, dass niemand ein Leben lebt, das er völlig genießen und kontrollieren könnte.

    „Das Leben bildet eine Oberfläche, die so tut, als ob sie so sein müsste, wie sie ist, aber unter ihrer Haut treiben und drängen die Dinge.“ – schreibt Musil. Die Erwartungen regeln, wie wir leben müssen, immer gibt es jemand, der sagt, was wir eigentlich machen dürfen.

    Heutzutage ist es auch nicht anders. Die Gesellschaft und die vor uns gestellte Erwartungen verändern sich zwar im Laufe der Zeit, aber wir dürfen sie nicht außer Acht lassen. Die heutigen Jugendlichen stehen auch immer unter Druck von den Eltern, von den Lehrern, von den Freunden, sogar ein Fremde auf der Straße kann über uns urteilen.

    Wir warten stets auf Rückmeldung und Bestätigung von den anderen, denken wir nur an die zahlreichen Einträge in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Die Likes, die wir dort bekommen, belohnen und bestärken uns, wir fühlen uns so, als ob wir endlich anerkannt wären. Aber ist es wirklich die richtige Einstellung zum Leben? Können wir so eigentlich glücklich sein?

    Viele sagen, dass diese Unsicherheit und die übertriebene Empfindlichkeit gegen die Meinung der anderen die Weiterentwicklung unserer Persönlichkeit hindern. Eine Lösung wäre vielleicht Menschen zu finden, die uns motivieren und stärken, und nicht unsere Hoffnungen abbauen. Wir sollten unseren eigenen Weg finden und unsere Motivation behalten, um unsere eigenen Ziele zu erreichen.

    Wie können wir also unseren richtigen Platz in der Gesellschaft finden?

    Jeder kennt Menschen, die sich mit etwas beschäftigen, trotzdem unzufrieden sind, weil sie denken, dass sie auch etwas Besseres machen könnten. Sehen wir zum Beispiel die alte, mürrische Nachbarsfrau an, die als Rechtsanwältin arbeitet, obwohl sie seit ihrer Kindheit Konditorin werden wollte. Sie verdient viel Geld, aber genießt ihren Job überhaupt nicht. Sie dachte einmal, dass sie in ihrer Freizeit noch ihre Träume verwirklichen kann, jetzt hat sie aber gar keine Freizeit.

    Die Gesellschaft stellt vor uns oft unausweichliche Hindernisse, die unsere Vorstellungen zerstören können. In der Schule sollst du den Erwartungen entsprechen, die Prüfungen bestehen, danach einen sicheren Job finden, genug Geld verdienen und Zeit für die Familie lassen, während du deine Fähigkeiten nicht verschwendest. Danach kannst du deinen Träumen folgen, wenn du noch Energie dafür hast.

    Die Suche nach dem richtigen Platz im Leben mit der Entsprechung den gesellschaftlichen Erwartungen zu verbinden ist eine schwere, aber nicht unmögliche Aufgabe. Wenn du eine Beschäftigung findest, die du gerne machst und dazu auch Begabung und Interesse hast, gib es nicht auf, egal, was die anderen sagen.

    Du steuerst dein Leben. Du hast das Recht glücklich zu sein.

     

     

    Das Zurechtkommen in der Gesellschaft ist und bleibt ein sehr wichtiges Thema. Wir beeinflussen uns Das Zurechtkommen in der Gesellschaft ist und bleibt ein sehr wichtiges Thema. Wir beeinflussen uns tagtäglich alle gegenseitig. Wie du schon gesagt hast, legen wir sehr viel Wert auf die Rückmeldung und Bestätigung anderer, was ich sehr schade finde. Die Meinung anderer fängt an, uns zu definieren und unsere Persönlichkeit zu manipulieren. Wir verbiegen uns, um uns an Andere anzupassen und all das wofür? Um ihnen zu gefallen und sie glücklich zu machen ? Meiner Meinung nach ist dies nicht der richtige Weg, um glücklich in unserer Gesellschaft leben zu können. Jeder sollte so sein, wie er sein möchte und dabei sich und andere glücklich machen. Dies ist besonders mit Akzeptanz und Toleranz verbunden; wer einen Perspektivwechsel vornimmt, beweist schon ein Stück Interesse und zeigt eben diese Akzeptanz und Toleranz. 

    Das große Problem ist einfach, dass vieles heute falsch verstanden wird, woran besonders auch Medien beteiligt sind. Dadurch entstehen neue Konflikte, die darin bestehen, Sichtweisen anderer zu kritisieren. Man sollte nicht alles glauben, was man liest, sieht oder auch hört und Sichtweisen anderer respektieren, auch wenn sie anders als die eigenen sind.

    Celina Rotthäuser -17.12.2019 @ 16:21

     

    Liebe Nina,

    Dein Artikel war für mich ein großer Anreiz zum Nachdenken. Ich stimme dir zu, dass man oft sein eigenes Gluck ruiniert. Da lässt sich eine Frage stellen, ob das wirklich seine eigene Schuld ist? In der heutigen Gesellschaft ist es schwer zu verneinen, dass wir aus allen Seiten beeinflusst werden. Medien schaffen die Vorbilder, die am häufigsten nicht realistisch sind und es ist einfach sinnlos, die nachfolgen zu versuchen. Außerdem leben wir seit Kindheit in einer zielorientierten Leistungsgesellschaft und machen wir uns Mühe, sich an den Anderen und den Herausforderungen der modernen Welt anzupassen. Diese Faktoren führen zur sozialen Ausgrenzung und zum Gefühl der Enttäuschung. Deswegen finde ich es für besonders wichtig, das eigene „Ich“ zu pflegen und zu entwickeln. Ich stimme mit deiner Meinung überein, dass jeder seines Glückes Schmied ist, und obwohl es nicht leicht kommt, soll man manchmal seinen Herzen trauen, anstatt andere nachzufolgen.

    Magdalena Wlodarczyk- 26.12.2019 @ 11:55

     

    Euer Artikel hat mir sehr gut gefallen, und zu meiner Überraschung hat er mich zum Nachdenken gebracht. In der heutigen Welt, die darauf ausgerichtet ist, Geld zu verdienen und verschiedene Erfolge zu erzielen, ist es schwierig zu erkennen, was für jeden von uns wichtig ist. Viele Menschen sagen, dass die Arbeit ein sehr wichtiger Teil des Lebens ist, aber oft bringt sie keine Befriedigung und nach kurzer Zeit sind wir müde und fangen an, Reue zu empfinden. Der Protagonist aus dem Roman von Max Frisch „Homo Faber”, Ingenieur mit rationaler Weltanschauung, widmet sich seiner Berufskarriere vollständig, und deshalb beschränkte er sich nur auf kurzfristige Beziehungen. Durch verschiedene Situationen überlegt er, ob man Glück und einen eigenen Ort in der Gesellschaft finden kann. Der Druck der Gesellschaft hilft dabei überhaupt nicht, im Gegenteil, er hält davon ab, eigene Leidenschaften und Träume zu verwirklichen. Es ist wichtig, über sich und sein eigenes Leben zu entscheiden, ohne die Meinung anderer zu berücksichtigen. Jeder von uns weiß am besten, was wir für unser Glück brauchen und was wir mit harter Arbeit und groβem Engagement tun können, um in einer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu leben.

    Weronika Ziomek - 11.01.2020 @ 19:58

    Ich teile deine Meinung. Junge Leute machen alles unter Druck. Sie lernen, erkennen und treffen Endscheidungen, um alles recht zu machen, wie ihre Eltern möchten. Ich denke, die Jugend sollte sich aus dieser Sache heraushalten. Auch die Rebelion gegen die alten Regeln sind ein wichtiger Teil des Lebens eines Jungen Mannes. Adam Mickiewicz, ein polnischer Autor der Romantik, schreib darüber in seinem Werk ,, Ode an der Jugend”. Der Autor schreibt, dass wir die Welt von oben betrachten müssen, um zu sehen, wie viele Möglichkeiten uns die Welt heute bietet. Als junge Menschen können wir nicht zulassen, dass das, was wir tun uns und nicht anern gefällt.  

    Jakub Stanek - 27.01.2020 @ 16:51