„Wir haben uns einen Käfig gebaut - eine Zivilisation - weil wir denken konnten, und jetzt müssen wir denken, weil wir in einem Käfig eingesperrt sind.“ („Birdy“ W. Wharton) - Inwieweit wird die Gesellschaft von der Entwicklung der Zivilisation beeinflusst?
Barbara Marten - 28.09.2019 @ 11:04
Gesellschaftlicher Wandel
by Magdalena Dessl, BG/BRG Kufstein/Austia
Wie wird unsere Zukunft ausschauen? Menschen in jedem Zeitalter stellten sich diese Frage. Man träumt von fliegenden Autos und revolutionären Technologien. In heutigen Science-Fiction-Filmen werden diese Dinge immer mit einer Gesellschaft, die Individualität und Emotionen verachtet, assoziiert. Aber wie sehr beeinflusst der Wandel der Zivilisation unsere Gesellschaft wirklich?
In „Schöne neue Welt“ stellt sich Aldous Huxley eine Welt in kompletter Ordnung vor. Jeder macht das, wozu er geboren ist, beziehungsweise wozu er durch verschiedene Manipulationen gezwungen wurde. Die Zivilisation ist an einem Punkt angekommen, an dem Menschen künstlich in Laboren hergestellt und nach Belieben dupliziert werden können. Jedem, der einen niedrigeren Beruf ausüben soll, wird im Kindheitsalter eine spezielle Droge gespritzt, welche die Entwicklung des Gehirns ab einem gewissen Zeitpunkt abbricht. Die nun eingesparte Energie kann zur schnelleren Entwicklung des Körpers eingesetzt werden. Durch geplante Kindheitstraumata wachsen die Menschen zu gehorsame Arbeiter, die blind ihren Beruf verrichten. In dieser Gesellschaft entstehen Beziehungen nur zum Spaß und der natürliche Weg, ein Kind zu gebären, wird verachtet.
Kann unsere Zukunft ähnlich ausschauen? Wir sind auf dem technologischen Level, Kinder künstlich herstellen zu können, beziehungsweise die Bedingung, in denen ein Kind im Bauch einer Mutter aufwächst, simulieren zu können. Daneben gibt es evolutionäre Aspekte: Der einzige Grund, warum unser Hirn aufgehört hat zu wachsen und nun an seiner maximalen Kapazität angekommen ist, besteht darin, dass ein Kind mit einem größeren Hirn und damit mit einem größeren Kopf nicht natürlich geboren werden kann, da der Platz fehlt. Nun gibt es eine Theorie, die besagt, dass es die Möglichkeit gibt, dass das Gehirn wieder zu wachsen anfängt, wenn Kinder ohne diese Platzprobleme heranreifen könnten. Aber ist dieser evolutionäre Progress es wirklich wert oder könnten dadurch wie in „Schöne neue Welt” Beziehungen wie Familien nicht mehr existieren?
Eine der Veränderungen der Zivilisation, die wir heute im Vergleich zu vor 50 Jahren sehen können, betrifft das Smartphone. Viele Menschen klagen schon darüber, dass jene Geräte, die uns Freiheiten bringen und unser Leben vereinfachen sollen, eigentlich uns am meisten einsperren. Stimmt es, dass unsere Handys die größten Gefahren für unsere Gesellschaft sind? Aber so viele Nachteile mit den Smartphones auch kommen, deutlich mehr Vorteile haben wir durch sie, wie Kommunikationsmöglichkeiten und unlimitiertes Wissen. Ebenfalls ermöglichen sie uns die einfache Verbindung zu anderen Menschen, was uns wiederum helfen kann z.B. unsere interkulturelle Kompetenz zu stärken.
Alles in allem kommen mit dem Wandel der Zivilisation sowohl Vorteile als auch Nachteile. Nun ist es unsere Verantwortung als Gesellschaft, darauf zu achten, dass unsere fundamentalen Werte dadurch nicht verändert werden.
Magdalena Dessl - 13.11.2019 @ 21:59
Hej
Dein Text hat mir sehr gut gefallen und deinen Gedanken zu diesem Thema stimme ich voll und ganz zu. Das Buch tönt auch sehr spannend und wirklich lesenswert.
Das wir heutzutage so weit mit der Technologi sind und den Menschen so gut kennen, dass wir Kinder "künstlich" herstellen können, finde ich auf eine Seite sehr begängstigend. Die Beziehung die eine Mutter zum Kind aufbaut unter den neun Monaten in denen das Kind im Magen liegt wird lange nicht mehr so stark sein wie wenn wir Kinder nach Lust und Laune künstlich herstellen. Ich bin ebenso davon überzeugt, dass ein Mensch sich ganz anders entwickelt wenn er nicht in Mamas Magen heranwächst, was ganz bestimmt Nachteile und Probleme mit sich bringt.
Wir sind mit der Technologie soweit das wir, wie du schon gesagt hast, Smartphones haben die uns mit dem Rest der Welt vernetzen. Dies hat riesige Vorteile für uns alle aber ich glaube das für uns alle das Beste ist wenn wir wieder ein bisschen zu unserem Ursprung zurück finden und nicht plötzlich nur noch künstlich hergestellten Kinder mit angepassten und von außen gesteuerte Gehirnen durch die Straßen rennen.
Seraina Sophia Schwyter - 12.12.2019 @ 09:58
Hallo Magdalena,
dein Artikel war sehr informativ und angenehm zu lesen. Das aufgegriffene Buch von Aldous Huxley steht schon länger auf meiner Buchliste und deshalb war es gut, dass du ihn erwähnt hast.
Besonders den letzten Aspekt deines Artikels hat mich zum Nachdenken angeregt. In der Tat hat ein Handy multiple Funktionen, die uns den Alltag erleichtern. So haben wir Radios, Kameras, Taschenrechner und Galerien alles in einem. Aber ich würde gerne noch auf die schwerwiegenderen Aspekte eingehen. Demnach kann ein Handy zwar, dem Modell der Globalisierung zufolge, unglaublich vernetzen und verbinden, jedoch auch trennen. Immer wieder trifft man auf Menschen, die während eines Gespräches kaum zwei Minuten auskommen, ohne auf dem Bildschirm zu schauen. Auch hört man oft, dass sich Menschen vom Rest der Gesellschaft ausschließen, weil sie in der digitalen Welt leben.
Demnach überschatten die negativen Aspekte oft die positiven und ein Konflikt in der Gesellschaft entsteht. Ältere Menschen verstehen oft das Bedürfnis junger Menschen nicht, über sich hinauszugehen und in anderen Welten einzutauchen.
Liebe Grüße
Catarina
Catarina Becker - 17.12.2019 @ 15:56
Liebe Magdalena,
Ich danke für deinen Artikel. Das war sehr entspannend und regte sehr zum Nachdenken an. Meiner Meinung nach können wir diese Fragen nicht eindeutig beantworten, ob der Wandel der Zivilisation unsere Gesellschaft wirklich beeinflusst. Natürlich können wir damit einverstanden sein, dass diese z.B.: technische Geräte, aktive Teilnehmer unseres Lebens sind in vielen Lebenssituationen den Alltag vereinfachen. Es hängt von uns ab, ob wir das zu diesen Geräten fassen, unsere Menschlichkeit auszurotten. Ich möchte nie erfahren, dass in der Welt die Menschen z.B.: die Entwicklung der anderen Menschen oder die Empfindungen künstlich manipulieren. Jeder soll selbst entscheiden, wie sie werden möchte. Ich denke, dass es eine positive Sache ist, dass die heutige Welt so entwickelt ist, aber die Grenzen der Natur dürfen wir nie überschreiten werden, da wir dadurch auch die Bedeutung des Lebens verlieren. Wie die Zahl der Vorteile der Entwicklung unzählbar ist, ist die Zahl der Nachteile auch erstaunlich. Es belegt, dass die heutigen Kinder immer schwerer Freundschaften schließen können, als vor 10 Jahren. Doch empfangen wir die Entwicklung, ohne dass wir unsere Werte Mensch zu sein verlieren.
Liebe Grüße
Timi
Tímea Karmacsi - 19.12.2019 @ 18:56
Ich muss feststellen, dass dein Artikel mich zum Nachdenken über die Gesellschaft und die Welt, in der wir leben, gebracht. Meiner Meinung nach haben der Fortschritt der Zivilisation und die hoch entwickelte Technologie einen großen Einfluss auf Verhalten der heutigen Menschen. Leider habe ich das Buch „Schöne neue Welt“ noch nicht gelesen, aber nach deiner Beschreibung kann ich unmissverständlich sagen, dass ich nicht in der Welt leben möchte, in der menschliche Gene manipuliert würden - es ist unethisch.
Es ist wahr, dass Smartphones unser Leben sehr verändert haben, aber ich meine: vor allem zum Besseren. Wie du in deinem Artikel erwähnt hast, ermöglichen sie uns den uneingeschränkten Kontakt mit anderen und den ständigen Zugang zum Wissen. Natürlich sind sie auch eine Art Bedrohung, aber, wenn wir sie mit Bedacht einsetzen, finden wir uns sicher in keiner Gefahr.
Technologischer Fortschritt ist eine große Chance für die Entwicklung der Welt, aber achten wir darauf, unsere Werte nicht zu verändern!
Sabina Motyka - 23.12.2019 @ 23:28
Hallo Catarina,
ich stimme dir durchaus zu... besonders in Bezug auf den zweiten Teil deines Kommentars. Es ist sehr ermüdend und beängstigend zu sehen, wie die Menschen sich nur noch auf ihre Handys konzentrieren, statt sich mit den Mitmenschen zu unterhalten, zu lesen etc., um sich die Zeit zu vertreiben, ob in der Bahn, in der Schule etc. Es wirkt, als würde das Smartphone schon ein Teil des Körpers sein, an die Hand festgeklebt.
Ich denke, dass man ohne Angst vor Übertreibung sagen kann, dass sich diese Sucht, ständig das Smartphone zu benutzen, durch die ganze Gesellschaft zieht.
Pia Boje - 07.01.2020 @ 16:17
Hi Magdalena,
Ich finde deine Ansichten und Wahrnehmungen sehr interessant und habe festgestellt, dass mich diese zum Nachdenken angeregt haben. Besonders dein Denken in Bezug auf neue Technologien und speziell die Smartphones als Gefängnis für viele Menschen ist interessant.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Smartphones unser Leben verändert haben: Allerdings größtenteils zum besserem. Wir sind global vernetzt und können mit nahezu jeder Person reden oder chatten. Wenn wir Fragen haben, haben wir die Möglichkeit Antworten auf alle Fragen der Menschheitsgeschichte zu finden und uns darüber auszutauschen.
Als Gesellschaft haben wir allerdings die Verantwortung uns von diesen neuen Technologien nicht zu sehr verwöhnen zu lassen und eine gewisse Grundmotivation für das neue und unerforschte zu erhalten.
David Lüer - 07.01.2020 @ 16:27