Infrastruktur: Arbeit mit Flüchtlingskindern in der Schule

  • Rechercheergebnisse

    Polen

    Es gibt keine Programme in den Schulen, die irgendwie Flüchtlingskinder unterstützen könnten. Verschiedene Organisationen (meistens vor Ort) organisieren Nachhilfe für die Kinder, aber diese Hilfe basiert auf privaten Initiativen.

    Augustė, Litauen

    an unserer Schule haben wir keine Flüchtlingskinder, ich habe mich für die gesetzliche Seite informiert.

    Integration von Kindern

    • Phase I  in Rukla
      • Kinder im Kindergartenalter gehen zum Kindergarten (hier können bis zu 25 Kinder aufgenommen werden). Das Personal hat bereits Erfahrung mit Ausländischen Kindern die kein litauisch reden.
      • Kinder im Schulalter gehen zur örtlichen Grundschule, wo man in einer Ausgleichungsklasse litauisch lernen muss. Auch hier hat das Personal bereits Erfahrung mit solchen Schülern.
      • Kinder im Schulalter kriegen eine Finanzierung von 57 Euro um sich die wichtigsten Utensilien zu kaufen. Sowohl Kindergartenkinder als auch Schüler kriegen 60,8 Euro um die Kindergartenkosten, bzw. die Schulkosten zu decken. Außerdem werden regelmäßig umsonst Kultur und Sprachkurse organisiert.  
    • Phase II in einer Provinz
      • Kinder im Kindergartenalter haben in den Provinzen kaum Platz, werden aber laut Gesetz bevorzugt sollte es freie Plätze geben.
      • Kinder im Schulalter werden in Allgemeinbildungsklassen in örtlichen Schulen integriert. Wenn der junge Flüchtling 14 Jahre alt wird kann man sich für eine Berufsschulung entscheiden.
      • Im Herbst versuchen wir Kontakte mit den Flächtlinskindern in Vilnius aufzunehmen,

    Eva Taveri und Matteo Aiardi, Italien

    Wir haben Herr Flavio Casali interviewt, der Manager des Gemeindezentrums in Desenzano del Garda ist.

    Hier sind die Antworten auf unsere Fragen.

    http://www.comune.desenzano.brescia.it/italian/servizi-sociali.php

    1)Wie werden die Kinder in der italienischen Schulen behandelt? Gibt es Unterscheidungen zwischen den Minderjährigen und den Volljährigen?

    Was die Integration der Ausländer in der Schule anbelangt, muss man zuerst zwischen den Volljährigen und den Minderjährigen unterscheiden. Die Minderjährigen müssen ihr Schulpflicht beenden und aus diesem Grund organisiert man italienische Sprachkurse, damit sie Italienisch lernen können. Was die Volljährigen betrifft, müssen sie immer Italienisch lernen und danach versuchen, einen Job zu finden.

    2)Gibt es besondere Italienischkurse, die die Kinder besuchen sollen?

    Werden sie von der Schule oder von unabhängigen Strukturen organisiert?

    Viele Schulen bieten ausländischer Kinder die Möglichkeit, Kurse zu besuchen; Ziele sind die Alphabetisierung und die Perfektionierung der italienischen Sprache als zweite Sprache.

    Gleich nachdem die jungen Flüchtlinge an einer italienischen Schule angemeldet worden sind, besuchen sie nachmittags einige von der Schule organisierten Kurse (die sogenannten Extra-Klassen), in denen sie ihre italienische Sprachkenntnisse verbessern. Sie bleiben in diesen Extra-Klassen, bis sie Italienisch gut kennen.

    3)Haben Sie Schwierigkeiten bemerkt, was das Lernen der italienischen Sprache anbelangt?

    Die Sprache ist wesentlich für die Integration der Kinder unter 18 Jahren innerhalb der Schule. Wenn sie kein Italienisch lernen, müssen sie die Klasse wiederholen.

    Sowohl für die Minderjährigen als auch für die Volljährigen ist das Lernen der Sprache am wichtigsten, um gut in die Gesellschaft integriert zu werden.

    4)Können die Kinder sofort an den Unterrichten mit den italienischen Schüler teilnehmen oder müssen sie in spezifischen Klassen lernen?

    Von Anfang an, können die ausländischen Minderjährigen an den Ausbildungstätigkeiten mit den anderen italienischen Schulkameraden teilnehmen, obwohl sie fast kein Italienisch sprechen können.

    5)Da die Einwandererzahlen in Italien sehr hoch ist, hat die italienische Schule Maßnahmen ergriffen, um die Integration der Ausländer zu erleichtern?

    MIUR (Bildungs-, Hochschul- und Forschungsministerium) hat ein Projekt präsentiert, das das Ziel hat, das Schulpersonal heranzuziehen, um die Qualität der Integration in der Schule zu verbessern.

    Insbesondere ist der Zweck, die Kompetenzen der Lehrer zu verstärken, was die Führung der mehrsprachige Klasse betrifft.Mit der neuen Regierung gibt es dennoch viele Probleme über Migration in der Schule und es ist nicht einfach, die Situation deutlich zu machen.

     

    Deutschland

    Flüchtlinge an der Realschule 

     

    • Noten: Die Flüchtlinge bekommen die ersten 2 Jahre an der Schule keine Noten, da teilweise auch viel Unterricht versäumt wird , weil der Deutschkurs während der Schulzeit stattfindet
    • Sprache: Vergangene Erfahrungen und die häusliche Einstellung zur Schule beeinflussen unterschiedliche Erfolgsideen im Leben. Folglich haben SChüler und Schülerinnen unterschiedliche Interessen und zeigen unterschiedlich viel Initiative in der Schule. Meist verstehen sich Kinder , die großes Interesse am Erlernen der Sprache zeigen, schon nach 1 Woche ( auch nonverbal).
    • Sprachkurse: Ein kostenloser Volkshochschulkurs während der Ferien wird übernommen.
    • Verhältnis Lehrer > Schüler: Bei manchen Schülern nähme der Respekt gegenüber weiblichen Lehrpersonal ab. Jedoch können dies nicht alle Lehrer bestätigen.
    • kulturelle Schwierigkeiten: Ehre und Respekt nehmen bei Schülern und Schülerinnen eine große Rolle ein. Außerdem sei der Ramadan nicht mit dem Schulalltag kompatibel, beispielsweise Sommerfeste bei denen das Trinkfasten zu Dehydration führt.
    • Mädchen: Mächen würde generell besser in unser Schulsystem passen nd seien fleißiger. ; Kopftuch: Manche tragen es freiwillig, andere werden gezwungen; Schwimmunterricht stellt ein Problem dar, aufgrund der unpassenden Bekleidung oder weil manche noch ein Trauma von der Flucht haben ( z.B Verlust der Familienangehörigen bei Flucht mit Schlauchboot über das Mittelmeer)
    • Integration: Aufgrund des anstrengenden Integrationsprozesses finden sich Flüchtlinge gleicher Muttersprache gerne in der freien Zeit wieder, um zu entspannen. Streitigkeiten mit anderen Gruppen um der Ehre Willen kommen vor. Teilweise finden sich 17 jährige Analphabeten in Klassen15 Jähriger wieder. Dies führt zu Frust des/der Schüler/in und die Arbeit der Lehrer wird erschwert, da sie nicht wissen, wie sie den/die Schüler/in integrieren sollen. Bei der GOS (Gemeinsame Orientierungsstufe) mussen Lehrer/inen ohnehin schon ohne Flüchtlingskinder unterschiedliche Lernentwicklungen der Schüler/innen betreuen. Zudem sind Leher/innen nicht in Alphabetisierung ausgebildet. Es ist schon vorgekommen, dass Schülerinnen die Teilnehme an der Klassenfahrt, von den Eltern, verweigert wurde. 
    • Trauma: Fluchterfahrungen können zu einem Trauma führen. Dieses kann in ungewöhnlichen Alltagssituationen ausbrechen. Die Sorge um im Heimatland verbliebene Familienangehörige erschwert die Integration. Deshalb ist es sinvoll die Kinder durch Ganztagsschule abzulenken und Spaß zu haben.
    • Fluchtweg : Es gibt Flüchtlingskinder, die nach Deutschland gelaufen sind, aber auch welche, die mit dem Flugzeug gekommen sind

     

     

    Interview Herr Eberle

     

     

    Flüchtlingskinder in der Grundschule

     

    • die hohe Zahl an Asylbewerbern 2015/2016 sei in der Grundschule deutlich spürbar gewesen

     

    Bildung der Flüchtlingskinder

    • Für Schüler/innen mit Migrationshintergrund gelten die in den Schulordnungen festgelegten Grundsätze der Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung. Solange noch Sprachschwierigkeiten bestehen, werden die individuellen Lernfortschritte besonders gewichtet. Die Aufgabenstellungen sollen die individuellen Lernvoraussetzungen vor allem im sprachlichen Bereich berücksichtigen. Insbesondere in den beiden ersten Jahren des Schulbesuchs kann die Benotung durch eine Verbalbeurteilung ergänzt oder ersetzt werden (außer in der gymnasialen Oberstufe und den beruflichen Gymnasien).

    (10 Stunden Deutsch - Intensivkurs die Woche für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger sowie Schulanfängerinnen und Schulanfänger ohne Deutschkenntnisse oder mit sehr geringen Deutschkenntnissen. Sie werden gleichzeitig einer Regelklasse zugewiesen und nehmen in den übrigen Stunden am Unterricht dieser Klasse teil. Eine gleitende Teilnahme an immer mehr Klassenunterricht ist Ziel dieses Kurses.

     

    Erfolge

    • Kinder müssten sich erst an die neue Situation gewöhnen
    • Schnelle Lernerfolge der Sprache durch das Zusammensein mit Gleichaltrigen (je jünger, desto schneller werde die Sprache erlernt)
    • Kosten der Integration zahlen sich aus, denn ohne diese wären nachträgliche Kosten deutlich höher.
    • Schüler/innen mit Migrationshintergrund seien eine Bereicherung, Austausch der Kulturen möglich
    • Probleme mit Kindern seien gleich, unabhängig vom Migrationshintergrund