Recherecheergebnisse

Roman und Katalin (Deutschland)

Am Mittwoch des 17. Oktobers 2018 führten wir Schüler des Alfred-Grosser-Gymnasiums ein halbstündiges Interview mit Herrn Jörg Dornick, einem Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, um Informationen über die anfallenden administrativen Aufgaben und Problematiken hinsichtlich der Migration nach Deutschland, doch mit besonderem Schwerpunkt auf unseren Kreis, zu erfragen.

Was ist ihr Aufgabenbereich? Welchen Menschen begegnen Sie in Ihrem Beruf und inwiefern arbeiten Sie mit ihnen?

Herr Dornicks Aufgaben beschränken sich auf die Abteilung der Bürgerdienste. Dazu gehört die Zuständigkeit über einen Teil der Mitarbeiter der Verbandsgemeinde. Dazu gehört allerdings auch der Fachbereich "Soziales", unter anderem demnach der Bereich "Asylbewerber".

Inwiefern hat sich ihr Arbeitsbereich seit der Fluechtlingswelle 2015 veraendert?

Migration war auch schon vorher ein Aufgabenbereich besagter Abteilung, allerdings in geringeren Zahlen, was die Ankunft neuer Flüchtlinge betrifft. Jedoch vermehrte sich durch die hohe Anzahl an Flüchtlingen der Arbeitsaufwand, sowie sich die Art der Anforderungen veränderte. Zwischen 2015 und 2016 wuchs beispielsweise mit hohen Zahlen von Asylanträgen auch der Bedarf an Unterkünften. Notwendig wurde es demnach, neue Wohnungen anzumieten, um alle Geflüchteten unterbringen zu können. Durch die grössere Anzahl an Flüchtlingen und die dadurch anfallende Verwaltungs-Arbeit, sowie der erhöhte Zeitdruck bei der Wohnungssuche, wurde unter anderem die Erhöhung des dafür zuständigen Personals von Nöten.

Weshalb kommen Fluechtlinge zu ihnen? Inwiefern arbeiten sie mit Ihnen, welche buerokratischen Aufgaben gilt es, zu bewerkstelligen?

Dass die Verbandsgemeinde selbst als erste Anlauf- und somit Registrierungsstelle fungieren, ist zwar möglich, aber äußerst selten, da die Registrierung meist zuvor bereits in einem der Ankunftszentren des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) an einer Grenzstelle stattgefunden hat. Die Geflüchteten werden von hier von der Auslandsbehörde vermittelt und auf die Bundesländer verteilt, an einer entsprechenden Außenstelle dokumentiert und sowohl Landkreisen als auch kreisfreien Städten erst später durch verschiedene Systeme zugeteilt. Am Ende dieses Prozesses kommt es abermals zu einer Verteilung auf Verbandsgemeinden und Gemeinden. Zur Orientierung und Festlegung der Verteilungszahlen dient hierbei der Königssteiner-Schlüssel, welcher sich nach Steueraufkommen und Bevölkerungszahl eines Landes richtet. Die Verteilungsquote für unser Land Rheinland-Pfalz betrage hiernach 4,38%.

Wie genau sieht die staatliche Unterstuetzung aus und auf welche Weise wird sie generiert?

Die Wohnungen werden von uns als Verbandsgemeinde zur Verfügung gestellt und durch öffentliche Gelder, so also Steuergeldern des Landkreises finanziert. Des Weiteren kommt es zwei Mal im Monat zu Geldleistungen und andere Unterstuetzungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit, wie die Bereitstellung entsprechender Schulmaterialien oder die Ausstellung eines Krankenscheines für den Arztbesuch. Auch Integrationskurse und Sprachkurse werden an der Volkshochschule Bad Bergzabern angeboten. Letztere sind dabei erst verpflichtend für eine Person, wenn vorraussichtlich ein langfristiges Bleiberecht genehmigt wird. Die Aufgabe der Verbandsgemeinde beschränkt sich dabei allerdings nur auf die Weitervermittlung der Flüchtlinge an entsprechende Sprachkurse. Wird diese Option vom erfolgreichen Asylbewerber bei Ausstellung eines Bleiberechts jedoch nicht wahrgenommen, bedarf es der Unterstützung der  Arbeitsverwaltung, so zum Beispiel das Jobcenter in Landau, Rheinland-Pfalz, des speziellen Falls. Dieses Verfahren gilt ebenso, wenn dem Geflüchteten eine Arbeitsstelle verwehrt bleibt.

Welches sind die haeufigsten Herkunfstlaender in Bad Berzabern?

Die Asylbewerber kommen aus 17 Nationen, meist aus Somalia, Afghanistan und dem Iran. Nur eine Person stammt aus Syrien.

Was sind die Probleme die sie hier konkret antreffen?

Unter anderem haben manche Flüchtlinge den Wunsch eine grössere Stadt zu bewohnen, da sie sich eine bessere Arbeitsstelle erhoffen oder haben religioese und kulturelle Probleme unter einander. So wollen manche kulturelle Gruppen nicht gemeinsam mit diversen anderen Gruppen unterschiedlicher Herkunft oder Religion untergebracht werden. Dies gilt es bei der Verteilung und Unterbringung unbedingt zu berücksichtigen, sodass besagte Gruppen nicht gemeinsam in einer Wohnung oder einem Wohnkomplex leben müssen. Natürlich sind die Möglichkeiten auch hier begrenzt, da jede Chance auf eine sichere Unterbringung ausgeschöpft werden muss und demnach nicht auf alle Wünsche eingegangen werden kann. Neben der allgemeinen Grundversorgung gilt es außerdem die Integration sicherzustellen, weshalb es mehr Zuständige benötigt würden. In Form von der Verbandsgemeinde bestellter, ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer, die als Multiplikatoren weiterer ehrenamtlicher Einrichtungen fungieren wird dem Abhilfe geleistet. Ein großes Problem ist zudem, dass das Recht auf eine bereitgestellte Wohnung für den Flüchtling erlischt, sobald er den Status eines zum Bleiben berechtigten erlangt. Die private Wohnungssuche verläuft jedoch meist unsicher oder erfolglos, während andere keinerlei Unternehmungen einleiten. So bleiben Flüchtlinge häufig zu lange in subventionierten Wohnungen. Im Fall einer Kündigung, müsste die Verbandsgemeinde sich ihrer jedoch wieder annehmen, da Teil ihrer Zuständigkeit ebenfalls die Obdachlosenversorgung ist.  Insgesamt laeuft allerdings alles recht gut und geordnet.

Fragen:

Welche Unterkunftsmöglichkeiten haben die Flüchtlinge in Polen?

Welche Rechte ermöglicht die Arbeitwiligung dem Flüchtling?

Beatrice und Edoardo (Italien)

Wir haben Annamaria Lonati, die Sekretärin im Rathaus von Botticino arbeitet.

1.Was ist ihr Aufgabenbereich? Welchen Menschen begegnen Sie in Ihrem Beruf und inwiefern arbeiten Sie mit ihnen?

Ich arbeite überhaupt als Sekretärin im Rathaus von Botticino, das ein kleines Dorf in der Nähe von Brescia ist. Ich komme auch in Berührung mit den Flüchtlingen: ich kommuniziere mit ihnen und kontrolliere, dass alles mit ihrer Verwaltung in Ordnung ist.

2.Inwiefern hat sich ihr Arbeitsbereich seit der Flüchtlingswelle 2015 verändert?

Vielleicht arbeite ich jetzt ein bisschen mehr, weil die Nummer der angekommenen Flüchtlinge angestiegen ist. Ich muss auch mehr aufpassen, dass jeder Flüchtling ihre Probleme und Schwierigkeiten mit der Verwaltung gelöst hat.

3.Weshalb kommen Flüchtlinge zu ihnen? Inwiefern arbeiten sie mit Ihnen, welche bürokratischen Aufgaben gilt es, zu bewerkstelligen?

Sie kommen bei mir, nur weil meine Arbeit darin besteht, die Dokumente der Flüchtlinge an die Regeln halten.

4.Wie genau sieht die staatliche Unterstützung aus und auf welche Weise wird sie generiert?

Sie ist ziemlich positiv, obwohl es oft Schwierigkeiten gibt, als die Flüchtlinge ankommen. Sie wird darauf generiert, um den Flüchtlingen eine gute Hilfe und Fӧrderung zu geben und um sie herzlich aufzunehmen, damit ihre Verwaltung sehr schnell legal kontrolliert und analysiert wird.

5.Was sind die Probleme die Sie hier konkret antreffen?

Viele Flüchtlinge haben Schwierigkeiten, sich in dem neuen Land zu integrieren, weil sie die Sprache nicht kennen und weil viele von ihnen diskriminiert und beschimpft werden. Das meiste Problem besteht darin, alle die Dokumente in Ordnung zu haben und deswegen muss ich sie kontrollieren und den Flüchtlingen dabei helfen.  

Adelė, Ona, Ūla ( Litauen)

Verwaltung

1. Ein Ausländer, der nach Litauen kommt, muss zuerst zur Migrationsabteilung in der Sapiegos-Straße gehen

2.Er kann dann Asyl an den Grenzkontrollstellen der Republik Litauen oder im Hoheitsgebiet der Republik Litauen beantragen, in dem die Grenzrechtsregelung in Kraft ist.

3.Wenn der Flüchtling illegal eingereist ist und keine Dokumente hat, muss er sofort Asyl beantragen.

4. Anschließend wird eine Flüchtlingsbefragung durchgeführt, die in seiner eigenen Sprache stattfindet und so Informationen über den Flüchtling sammelt.

5.Nach der Sammlung aller notwendigen Daten wird die Personalakte an die Migrationsabteilung weitergeleitet.

6.Dann die Migrationsbehörde entscheidet über die Unterbringung des Asylbewerber.

7.Ein Asylbewerber kann in einem Ausländermeldezentrum oder in einer anderen Unterkunft untergebracht werden, und zwar nach dem von der Regierung oder einer von ihm autorisierten Einrichtung festgelegten Verfahren.

8.Dann wird dem Flüchtling eine Registrierungsurkunde ausgestellt.

Kinga (Polen)

Die Situation der Flüchtlinge in Polen ist in der Theorie geregelt. Es gibt viele Vorschriften, denen sich der Flüchtling unterziehen muss. Während der Überprüfung der Person (Dokumente und Gründe der Flucht aus der Heimat, ärztliche Behandlung) wird der Flüchtling in einer Migrationsabteilung untergebracht und wartet auf den internationalen Schutz. Dieses Verfahren soll 6 Monate lang dauern, aber in Wirklichkeit verlänegrt sich die Prozedur bis 14 Monate. Nach der positiven Entscheidung hat der Flüchtling zwei Möglichkeiten. Er kann entweder im Flüchtlingslager wohnen und dann bekommt er eine kleine finanzielle Unterstützung oder er kann sofort das Lager verlassen und versuchen auf eigene Faust zu leben. Dann bekommt er mehr Geld, aber für diese Summe (175 Euro) kann er sich fast nichts leisten. Der Flüchtling hat dieselben Rechte wie die Polen. Kinder können eine Schule besuchen, aber das größte Problem ist, dass es sowohl an den Schulen als auch in allen Institutionen an den Integrationsprogrammen fehlt.