„Less is More: Towards the Smart City – people and government“
Einer bereits sehr langen Tradition folgend brachen 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Waldstraße von 24.03.-30.03.2019 zur ROTA-Projektwoche auf. Zusammen mit den Delegationen aus Belgien, Spanien und den Niederlanden und den gastgebenden Schülerinnen und Schülern aus Lincoln in England erlebten insgesamt rund 80 Schülerinnen und Schüler eine spannende und ereignisreiche Woche.
Im Rahmen des Projektes beschäftigten sich die Teilnehmer in acht verschiedenen international besetzten Workshops mit dem Thema „People and Government“ und das natürlich ausnahmslos in englischer Sprache. Sie erkundeten die britische Metropole London und erlebten den (Schul-)Alltag und die britische Lebensart in den Gastfamilien.
Ein besonderes Highlight war der Präsentationsabend am letzten Projekttag, zu dem neben den Gastfamilien auch die Schulleiterinnen und Schulleiter der teilnehmenden Schulen eingeladen waren.
Unsere durch Erasmus+ geförderte Projektwoche fand ausgerechnet während der Woche statt, die ursprünglich zur BREXIT-Woche hätte werden können. Die Teilnehmer haben bewusst entgegen politischer Entwicklungen auf ihre Weise zur europäischen Verständigung und zukünftigen Freundschaft beigetragen.
Rota 2020 wird in Tres Cantos/ Spanien stattfinden. Interessierte Schülerinnen und Schüler der Q1 des Schuljahres 2019-2020 können sich die ROTA-Woche in Spanien vom 22.-28. März 2020 schon mal im Kalender vormerken.
Opening Night
Der erste Abend des ROTA-Projekts ist für alle Beteiligten ein sehr spannendes Ereignis. Nach der Anreise treffen sich alle SchülerInnen, betreuende LehrerInnen sowie einige Personen der Host-Families in der Aula der Schule, um sich einander vorzustellen. Dafür haben die SchülerInnen jedes Landes im Vorhinein ein Video über sich, ihre Schule und ihre Heimat produziert, wobei hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind und dabei sehr lustige sowie selbstironische Videos entstanden sind. Trotz der spaßigen Aufbereitung erfährt man immer auch etwas über die einzelnen Herkunftsländer und die einzelnen Personen, welche mitfahren. Im Anschluss werden die für jedes Land typischen Spezialitäten, welche von den jeweiligen Ländern selbst mitzubringen sind, verzehrt und man kommt in einen ersten Austausch mit den anderen Teilnehmern, wodurch man diese bereits etwas besser kennenlernen kann. Gleichzeitig lernt man seine Host families kennen und kommt ebenfalls mit diesen in den ersten Austausch. Nachdem man mit dem Essen der Spezialitäten fertig ist, geht man zu den Host families nach Hause, wo man alles, was für die Woche benötigt wird, gezeigt bekommt und man sich über die Zeit besser kennenlernt.
(Marvin Kowallik)
The County and the City Council
Montag war unser erster richtiger Tag in Lincoln. Nach der ersten Nacht bei unseren Gastfamilien trafen wir uns morgens in der Bibliothek der Schule. Dort wurden wir auch schon in zwei Gruppen aufgeteilt. Sowohl die Deutschen und die Belgier in der einen als auch die Niederländer und Spanier in der anderen wurden von britischen Schülern begleitet. Nach einem kurzen Spaziergang durch Lincoln, der uns an der Kathedrale vorbeiführte, erreichten wir das ‚County Council‘ (auf Deutsch in etwa: ‚Grafschaftsrat‘, Der Rat des jeweiligen Verwaltungsbezirks), wo wir von Ron Oxby, dem ‚Chairman‘ (‚Vorsitzenden‘) des Rates, seiner Frau und David Hair, dem ‚Member Services Manager‘ des Councils, begrüßt wurden. Im Versammlungsraum besprachen wir dann unsere Vorstellung von Demokratie und David Hair stellte uns die politische Struktur Englands vor. Auch wir referierten über die Strukturen in unseren Heimatländern. An der Demokratie waren uns v.a. Meinungsfreiheit, Respekt und das Recht zu wählen am wichtigsten. Überraschend war es zu erfahren, dass in Belgien Bürger, die nicht wählen gehen, 200€ Strafe bezahlen müssen. Es ist ihnen aber überlassen, ob sie einen leeren Wahlbogen abgeben. Diese, erfuhren wir, haben auch in England eine große Bedeutung, da sie Unzufriedenheit in der Gesellschaft widerspiegeln können. Sie werden auch ‚spoiled papers‘ genannt.
Zudem besprachen wir auch den Unterschied zwischen County und City Councils (‚Stadtrat‘). Zwar sind die County Councils eher für die größeren Bereiche, wie Bildung und öffentliche Sicherheit, und die Stadträte für dementsprechend kleinere wie z.B. Unterbringung und das Einsammeln von Steuern, so arbeiten sie doch sehr häufig Hand in Hand, wie etwa an dem Beispiel der Müllentsorgung zu sehen ist. Die Städte sammeln ihn ein und das County Council kümmert sich um die Entsorgung.
Als wir abschließend noch Fragen zum britischen politischen System stellen durften, artete dies in einer Diskussion über angemessene Gehälter von Politikern aus. Oxby erläuterte uns daraufhin zur Verteidigung der Politiker seinen vollen Zeitplan für die kommenden Tage.
Unsere nächste Station war dann das City Council. Dort trafen wir den ‚Mace-Bearer‘ des Stadtrates, der für zeremonielle Aufgaben, wie dem Läuten der Glocke, zur Ankündigung eines Ratstreffen, zuständig ist. Er erzählte uns über Lincolns Geschichte von den römischen Siedlungen bis zur Signierung der ‚Magna Carta‘ und zeigte uns schließlich Artefakte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichten, wie z.B. alte Dokumente oder Schwerter bzw. andere Geschenke von früheren Königen.
Für den ersten Tag nach einer recht langen Reise war es ein anstrengender aber schöner Tag.
(Marla Hans)
Trip to London
Am Dienstag ging es mit dem Zug frühmorgens um 7:30 Uhr Richtung Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, nach London. Nach der zweistündigen Fahrt, welche aufgrund der vielen tollen Gespräche mit bereits bekannten Schülern aber auch neuen Gesichtern äußerst kurzweilig war, kamen wir im durch Harry Potter berühmten King's Cross an. Dort begann dann erst richtig unser Tag in London.
Zusammen besichtigten wir die wichtigsten Londoner Sehenswürdigkeiten: den Buckingham Palace, die Downing Street 10, wo zur Zeit der Verfassung dieses Textes noch Theresa May wohnt, sowie den Palace of Westminster mit dem leider durch Renovierungsarbeiten vor uns versteckten Tower des Big Ben. Nach dem Parlamentsbesuch erhielten wir bei einer Bootsfahrt über die Themse eine andere Perspektive der Stadt und insbesondere das Passieren der Tower Bridge war sehr spannend. Besonders gut erleben konnte ich die Stadt jedoch in der uns gegebenen Freizeit, in der wir uns in kleinen Gruppen auf Expeditionstour gemacht haben. Danach endete unser Aufenthalt in der Metropole auch schon und es ging erschöpft, aber zufrieden zurück nach Lincoln.
Was mich persönlich am meisten beeindruckt hat, ist die super Atmosphäre der Stadt. Zum Einen hat London fantastische historische Sehenswürdigkeiten, aber ebenso modernste Architektur mit gigantischen Wolkenkratzern; ebenso der Kontrast der riesigen Parkanlagen zum sonstigen Wirrwarr aus Menschen, Autos und Gebäuden. Zudem wirkte unsere multikulturelle Gruppe völlig normal angesichts der Vielzahl an verschiedenen Leuten, die sich an diesem Ort sammeln, ein Eindruck der internationalen Einigkeit, der mich die ganze Woche lang weiter begleitet hat und den ich als etwas sehr Schönes empfunden habe.
(Tom Feldhausen)
Art Workshop
Da Kunst schon seit vielen Jahren ein großes Hobby von mir ist, habe ich beschlossen, innerhalb der ROTA-Woche an dem Art-Workshop teilzunehmen.
Hierfür haben wir uns an drei Tagen im “Mansions of the Future“ getroffen, um zu reden, aber natürlich auch zu basteln. Unser Thema drehte sich dabei um unser persönliches Zuhause.
Am ersten Tag haben wir darüber gesprochen, was wir an unserem Zuhause mögen, was uns wiederum eher weniger gefällt und wir gerne daran ändern würden. Daraufhin haben wir unser persönliches Traumhaus und dessen Raumverteilung aufgemalt und überlegt, wie ein gemeinsames Wohnen mit allen Workshop Teilnehmern aussehen könnte. Um die gemeinsame Zusammenarbeit zu stärken haben wir zum Abschluss eine typisch britische “Teatime“ organisiert.
Am zweiten Tag haben wir Zines erstellt, die sich vor allem mit dem Unterschied zwischen “House and Home“ befassen. Was macht ein Zuhause aus, welche Werte sind wichtig und wie kann man aus einem Haus ein Zuhause machen? In diesem Zine, eine Publikation, welches eine kleinere Ausgabe als die eines Magazins ist, haben wir unsere Gedanken zu den Themen aufs Papier gebracht, egal ob in Form einer Collage, Zeichnungen oder Tabellen.
Der dritte und somit auch letzte Tag war auch der Präsentationsabend. Geplant war hierfür der Bau von “Domes“, eine Kuppel die nur aus Dreiecken besteht. Dafür haben wir unterschiedlich lange Papierröhren gebildet und diese nach einem bestimmten Bauplan mithilfe von Klammern befestigt. Dafür war gute Teamarbeit und Absprache sehr wichtig. Mit zunehmender Höhe der Konstruktion fingen die Papierröhre an zu brechen, sodass unser Ergebnis eher abstrakter Kunst ähnelte als Domes. Auch wenn unser Konstrukt nicht ganz unserer Vorstellung entsprach, hat mir der Prozess sehr viel Spaß gemacht, da ich viele neue Leute kennengelernt habe.
(Julia Kniffka)
Cooking Workshop
Der im Rahmen von Rota angebotene Cooking Workshop fand in einem Raum der Lincoln Christ`s Hospital School statt. Dieser Raum ist mit Öfen, Herden und Kochplatten ausgestattet und wird auch sonst als Küche für Unterrichtsstunden im Fach Cooking genutzt. Das Thema der gesamten Woche war gesünder und nachhaltig zu kochen, ohne viel Zucker oder Fett etc. dabei zu verwenden.
Am ersten Tag unseres Workshops (Montag) lernten wir uns alle kennen. Jeder Teilnehmer hatte aus seinem Heimatland eine Spezialität für die Teezeit am Nachmittag mitgebracht. So konnten wir typische Kekse, Kuchen und Gebäck aus den Niederlanden, Belgien, England, Spanien und Deutschland probieren und kamen dabei ins Gespräch. Danach hatten wir noch die Chance, „Fruit Flapjacks“ zu backen, welche vergleichbar mit Müsliriegeln sind.
Am Mittwoch (2. Workshoptag) stand abends ein Quiz mit anschließender Disco an. Für dieses Treffen hatte der Cooking workshop einige Kleinigkeiten, wie „Rock Buns“ (Kekse) und Pizza vormittags in der Mensaküche vorbereitet. Nach der Mittagspause kochten wir „Vegetable Tagine“. Dieses Gericht enthält sehr viel Gemüse und passte daher gut zu unserem Thema „gesund kochen“.
Der letzte Tag des Workshops war Freitag. An diesem Tag haben wir Finger Food für den Präsentationsabend zubereitet. „Scones“, Kekse, „Cheese stars“ und andere Kleinigkeiten standen dabei auf dem Programm. Außerdem erstellten wir einen kurzen Film über den Cooking Workshop sowie Flyer über die Essgewohnheiten in den verschiedenen Ländern (Essenspausen in Schulen, Essen während der Pausen und Kochunterricht) und unsere Top drei Rezepte der Woche. Dies präsentierten wir abends den anderen Workshopteilnehmern, den Lehrern und den Gastfamilien.
Generell hat mir der Cooking Workshop sehr gut gefallen. Wir haben tolle Gerichte gekocht und gebacken und sind dabei ins Gespräch mit den anderen Teilnehmern gekommen. Die gesamte Rota Woche hat mir sehr viel Spaß gemacht und ist eine unvergessliche Erfahrung.
(Enna Ohlenbusch)
Charity - Workshop
Im Rahmen des Rota – Projektes besuchte jeder Teilnehmer/in einen Workshop. Tom und ich, Charlotte, suchten uns den Charity – Workshop aus. Die Workshops fanden am Montagnachmittag, am Mittwoch und am Freitag statt und jeder Workshop sollte in dieser Zeit neben den eigentlichen Aktivitäten eine Präsentation vorbereiten.
Am Montag haben wir uns, da wir neun Leute waren, in drei Gruppen aufgeteilt, die bunt gemixt aus allen Nationalitäten waren. In diesen Gruppen haben wir verschiedene Charity – Shops, also ganz normale Geschäfte, deren Einkünfte an wohltätige Organisationen gespendet werden, besucht und die Mitarbeiter dort interviewt. Der Großteil der Mitarbeiter arbeitet ehrenamtlich dort, genauso wie die meisten Klamotten und andere Dinge, die dort verkauft werden, gespendet werden. Am nächsten Workshop – Tag, also am Mittwoch, kamen verschiedene Vertreter von wohltätigen Organisationen in die Partnerschule nach Lincoln, um uns von deren Arbeit und Projekten zu erzählen. Wir lernten unter anderem die Air Ambulance, Compassionate Lincoln und die St. Barnabas Stiftung kennen. Außerdem besuchten wir eine Fabrik einer Organisation, in der wir sehen konnten, wie die Spenden aufgenommen und zum Verkauf vorbereitet worden sind. Am letzten Tag, also am Freitag, bekamen wir wieder Besuch von einer Frau, die eine Stiftung vorstellte, die sich um Obdachlose kümmert. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, unsere Präsentation für den Abschlussabend vorzubereiten, für die wir einen Film drehten und ein Kahoot - Quiz erstellten. Insgesamt haben wir viele Möglichkeiten kennengelernt, Menschen in Not zu helfen. Außerdem haben wir uns viel über die unterschiedlichen Situationen in den verschiedenen Ländern unterhalten, was viele neue Einsichten eröffnet hat. Wir haben uns alle gut verstanden und auch unser Workshop – Leiter, Chris Millnes, der selber bei den Rotariern aktiv ist, hat den Workshop sehr schön und inspirierend gestaltet.
(Charlotte Hagemann)
Dance-Workshop
Einer der Workshops, die angeboten worden sind, war Tanzen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, die Woche über in dem Workshop zu sein und gemeinsam etwas zu erarbeiten. Aus den einzelnen Ländern (England, Belgien, Holland, Spanien und Deutschland) kamen ganz unterschiedliche Jugendliche zusammen, von denen manche schon länger tanzen und andere, die erst in dieser Woche damit angefangen haben. Dadurch, dass maximal nur zwei Personen aus jedem Land in unserem Workshop waren und der Workshop generell nur aus neun Personen bestand, hat man schnell neue Kontakte geknüpft. Vor allem war beim Tanzen das Schöne, dass alle schon in gewisser Weise eine Gemeinsamkeit hatten und jeder irgendeine Vorstellung vom Tanzen hatte, wodurch man schnell zusammengekommen ist.
Zu Beginn haben wir erstmal, so wie man das immer macht, Kennlernspiele verbunden mit Rhythmen gespielt, damit schon etwas Tanz darin steckt.
Passend zu dem Thema "Less is more: People and government" haben wir einen Tanz choreographiert, indem es um Themen ging, auf die wir aufmerksam machen wollen. Es ging zum Beispiel um den Klimawandel oder Plastik, welches die Meere verschmutzt. Natürlich haben wir auch an den BREXIT gedacht, jedoch entschieden, dass auch andere Themen in den Vordergrund geschoben werden sollten, da in dieser Woche natürlich viel über den BREXIT gesprochen worden ist. Zuerst schien es schwer, einen Tanz zu diesen Themen zu konzipieren. Jeder hat jedoch mit Ideen zur Umsetzung beigetragen, weshalb wir in den drei Tagen, an welchen die Workshops stattgefunden haben, einen Tanz konzipiert haben, der meiner Meinung nach sehr gut zu dem diesjährigen Thema von ROTA passt. Die Geschichte hinter unserem Tanz war, dass erst jeder alleine auf die ausgesuchten Themen aufmerksam machen wollte, jedoch als man sich zusammen getan hat, mehr Aufmerksamkeit erreichen konnte. Passend zu dem Tanz hatten wir auch noch eine PowerPoint Präsentation vorbereitet, auf welcher zum Beispiel Politiker aus jedem Land zu sehen waren, die jedoch nicht zuhören.
Jeder Workshop hatte einen Leiter oder eine Leiterin, welche in unserem Fall Sue, eine Schauspielerin und Tänzerin, war. Sie hat allen das Tanzen näher gebracht und unsere Ideen für den Tanz zusammengestellt. Was sie jedoch nicht gemacht hat, war uns einen Tanz zu choreographieren, da sie meinte, dass es um unsere Ideen geht und nicht um ein schon bestehendes Stück. Es war eine echt unglaubliche Zeit, die leider viel zu schnell vorbeigegangen ist. Man hatte die Möglichkeit mit Personen aus vier anderen Ländern Kontakt zu knüpfen und sich auszutauschen und das nicht nur über das Tanzen, sondern zum Beispiel auch über die unterschiedlichen Schulen. Am Ende haben wir unseren Tanz dann vor den Anderen am Präsentationsabend vorgeführt. Ein schöner Abschluss von dieser tollen Woche.
(Lotte Suchan)
Nottingham
Am Donnerstagmorgen machten wir uns in Reisebussen auf den Weg nach Nottingham, um dort die “City caves” und das “National Museum of Justice” zu besuchen. Unsere Gruppe besuchte zuerst die Sandsteinhöhlen, die Teil eines versteckten Labyrinths von über 500 Höhlen unter den Straßen von Nottingham sind. Nachdem wir mit Sicherheitshelmen ausgerüstet wurden, begannen wir über eine Wendeltreppe den Abstieg in die Vergangenheit der Stadt. Unten angekommen erzählte die Tourführerin uns von der Nutzung der Höhlen als Klär- und Pestgruben und als illegale Versammlungsplätze für rebellierende Arbeiter während der Industriellen Revolution.
Im Mittelalter nutzen Gerber die Höhlen, da der Herstellungsprozess von Leder tierische Exkremente und menschlichen Urin involvierte und daher nicht auf den Straßen von Nottingham stattfinden sollte. Zudem dienten die Höhlen als lebensrettende Schutzräume für die Einwohner bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg. In einer kurzen Simulation konnten wir dann selbst einen Luftangriff "nacherleben".
Als Nächstes stand ein Workshop im National Museum of Justice auf dem Plan, in dem wir unser eigenes Justizsystem entwerfen und vorstellen konnten. Beispielsweise diskutierten wir, ob das Justizsystem auf Bestrafung oder Rehabilitation basieren sollte. Danach besuchten wir die Ausstellung und erfuhren von der Deportation der Insassen in die Strafkolonie Australien und der Erhängung im Gefängnis. Während die Tour von Schauspielern, wie z.B. dem Gefängniswärter, geführt wurde, sahen wir außerdem den mittelalterlichen Kerker und den Galgen. Unser Ausflug endete mit Freizeit in der Innenstadt von Nottingham, die weitere
Sehenswürdigkeiten bereithielt.
(Johanna Heuser)
Journalismus Workshop
Auch dieses Jahr waren 15 Schüler des Gymnasium Waldstraße bei dem ROTA Projekt 2019 in England dabei. Ida, Johanna und ich nahmen zusammen mit vier anderen Schülern aus Belgien, Holland und Spanien an dem Journalismus Workshop teil. In unserem Workshop haben wir eine eigene Zeitung über die einzelnen Workshops, die verschiedenen Länder und unsere Erfahrungen, die wir in England gemacht haben, erstellt. Wir haben zahlreiche Interviews geführt, in denen wir Lehrer und Schüler befragt haben. Zu Beginn war eine Seitenzahl von acht Seiten geplant, jedoch haben wir diese auf 16 Seiten erweitert, da es so viel zu berichten gab. Unsere Zeitung beinhaltet eine Übersicht über alle Workshops, sowie alle Schulen, die an dem ROTA Projekt teilnehmen. Berichte über Ausflüge und insbesondere über den Trip nach London sind ebenfalls in der Zeitung vorzufinden. Auch das aktuelle Thema des Brexits wurde durch Interviews von Personen mit unterschiedlichen Meinungen diesbezüglich thematisiert. Alle Teilnehmer des diesjährigen ROTA Projektes bekamen am letzten Tag der Woche, am Präsentationsabend, eine Ausgabe der Zeitung, um den Schüleraustausch in guter Erinnerung zu behalten.
(Nora Ernst)
Tolerance and Racism-Workshop
Ich habe mich für diesen Workshop entschieden, weil es meiner Meinung nach gerade in der heutigen Welt, in der die Globalisierung eine große Rolle spielt und alles immer näher zusammenrückt, wichtig ist, dass wir lernen, mit anderen Menschen und ihren Kulturen koexistieren zu können und niemanden auszuschließen. Das Thema Rassismus spielt vor allem in Deutschland aber auch in Europa besonders seit der Flüchtlingskrise 2015 eine große Rolle in der politischen Diskussion. In diesem Artikel stelle ich den Workshop vor und dar, was ich in dieser Woche alles gelernt habe.
In unserem Workshop waren wir neun Leute, was im Anbetracht der etwa 70 Teilnehmer, relativ wenige waren, aber nicht von Nachteil, weil so eine angenehme Atmosphäre entstand. Am ersten Tag haben wir uns mit der Frage beschäftigt, welche Arten von Diskriminierung wir aus unseren Heimatländern kennen. Neben Begriffen wie Hautfarbe oder Geschlecht, die für manche Menschen leider schon Anlass zur Diskriminierung geben, sind auch Begriffe wie Alter, alleinerziehende Mütter oder auch Klasse (in Bezug auf gesellschaftliches Ansehen) gefallen. Hier konnte man schon die unterschiedlichen Probleme in den verschiedenen Ländern sehen.
Ein weiterer großer Teil des Workshops stellte das Thema Genozide dar. In diesem Zusammenhang haben wir uns mit dem wohl bekanntesten Genozid in der jüngeren Geschichte beschäftigt, dem Holocaust. Wir haben erarbeitet, wie es zu so einem grausamen Ereignis kommen konnte. Dabei haben wir gemerkt, dass es ein weiter Weg bis hin zu einem Genozid ist. Dieser Weg fängt im ganz kleinen an, indem man über eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung schlecht redet, die nächste Stufe ist verbale Gewalt in jeglicher Form, dann geht es von gesellschaftlicher Ausgrenzung zu physischer Gewalt über, die Akzeptanz dieser bis hin zum Völkermord. Es ist also ein langsamer, schleichender Prozess, der nicht unbedingt direkt wahrgenommen wird.
Am zweiten Tag des Workshops besuchten wir eine Holocaustgedenkstätte, wo uns eine Überlebende des Holocaust von ihren Erlebnissen erzählte. Das Besondere dieser Überlebenden war, dass sie in einem Konzentrationslager geboren wurde. Dieses Erlebnis war für mich persönlich die berührendste Erfahrung des Workshops, weil mir dabei bewusst wurde, dass diese 6 Millionen ermordeten Menschen nicht nur eine Zahl sind, sondern 6 Millionen einzelne Geschichten und Schicksale, die nie erzählt werden konnten.
Wir haben uns aber nicht nur mit dem Holocaust beschäftigt, sondern auch mit Völkermorden in der jüngeren Geschichte der Welt, wie zum Beispiel dem in Ruanda, bei welchem innerhalb von vier Monaten fast eine Millionen Menschen ermordet wurden. Dies machte uns klar, dass von der Geschichte nicht unbedingt gelernt wurde und es noch immer ein aktuelles Thema ist, die Erinnerung an dieses Ereignis sollte also für immer ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur darstellen.
Zum Abschluss des Workshops sollten wir unsere Präsentation der Ergebnisse vorbereiten, wichtig war hier ein Konzept zu erstellen für eine Smart City, in der alle Menschen friedlich miteinander leben können.
Für mich war der Workshop ein tolles Erlebnis, bei welchem ich gelernt habe, wie wichtig es ist, sich aktiv gegen Ausgrenzung zu wehren und sich dieser in den Weg zu stellen zudem hat es Spaß gemacht sich mit den Personen der anderen auszutauschen.
(Tristan Jochheim)
Sport - Workshop
Im Folgenden werde ich über den Sport Workshop berichten. Wir haben wirklich viele verschiedene Ausflüge gemacht und dabei viele unterschiedliche Einrichtungen besucht.
Im Sport Workshop haben wir uns die ganze Woche mit dem Thema der Inklusion beschäftigt. Wir haben Boccia gespielt, waren Golfen, sind geklettert, haben das Stadion des naheliegenden Lincoln City FC besucht und haben Rollstuhlbasketball gespielt.
Boccia kann wirklich jeder spielen. Ob groß oder klein oder ob eingeschränkt oder nicht. Dadurch, dass man nur eine Kugel in Richtung einer anderen werfen muss. Wenn der Spieler sehr eingeschränkt ist, dann ist auch Hilfestellung erlaubt. Golfen hilft vor allem Mental. Man kommt unter Leute und fördert damit sein Sozialleben. Auch kann man Sport treiben und jenen nach seinem eigenen Rhythmus anpassen. Beim Klettern werden psychisch eingeschränkte Personen langsam an den Sport herangeführt und ihnen so viel Zeit gegeben, um sich an die neue Umgebung und Situation anzupassen. Beim Fußballclub gibt es ganz viele unterschiedliche Wege eingeschränkte Personen einzubinden. Von einfachen Besuchen der Vorbilder (den Profis) bis hin zu organisierten Spielen. Beim Rohlstuhlbasketball ergibt es sich von selbst, dass auch körperlich eingeschränkte Personen die gleichen Möglichkeiten haben wie uneingeschränkte.
Alles in allem hat mir der Sport Workshop totale Freude bereitet und hat die Woche zu einer super schönen gemacht.
(Simon Schnaubelt)
Musik-Workshop
Der Musik-Workshop war super. Wir waren eine Gruppe von zehn Leuten aus verschiedenen Ländern. Der Workshop wurde von Amber und Chloé, zwei Musikstudentinnen von der nahegelegenen Universität geleitet, die das alles wirklich gut gemacht und vorbereitet haben.
Am Montag haben wir, als wir uns das erste Mal getroffen haben, ein paar Kennenlernspiele wie „Zwei Wahrheiten, eine Lüge” oder „Human Knot” gespielt, um das alles ein bisschen aufzulockern, was auch gut geklappt hat.
Danach haben wir in vier Gruppen ein Lied geschrieben, das auf einem Bild von der jeweiligen Heimatstadt basierte, das wir dann im weiteren Verlauf des Tages geübt und vorgespielt haben.
Als Letztes haben wir dann noch unsere Stärken und Schwächen aufgeschrieben und besprochen, die die Bühnenperformance angingen.
Zwei Tage später, am Mittwoch, haben Amber und Chloé uns dann die sogenannten „Graphic Scores” erklärt, das ist eine Art bildliche Darstellung eines Musikstücks. Danach haben wir dann in drei verschiedenen Gruppen selbst einen Graphic Score erstellt und dazu unsere „Internationalhymne” geschrieben. Am Ende haben wir noch einen Teil des Liedes „Stand by me” von Ben E. King in die verschiedenen Sprachen übersetzt und es dann im Anschluss gemeinsam gesungen und geübt.
Am letzten Probetag haben wir auf der Bühne der Schulaula alles geprobt und im Anschluss darüber geredet, wie man Lampenfieber überwinden kann und wie man einen erfolgreichen Auftritt erreichen kann.
Und am Freitagabend kam dann das große Finale: der Auftritt vor Publikum.
(Elli Kloft)
Presentation Night
Am Freitag Abend (29.03.2019) haben sich alle ROTA Schüler in der Main Hall des LCHS um die Ergebnisse der Woche auszutauschen. Jeder einzelne Workshop hat seinen Teil dazu beigetragen. Der Music Workshop hat in der Woche komponierte Stücke vorgetragen, der Dance Workshop einen Tanz, welcher Gedanken über die Politik ausdrücken sollte, der Cooking Workshop hat die Anwesenden mit kleineren Snacks versorgt. Auch die Schulleiter der jeweiligen Schulen waren anwesend und haben sich am Ende des Abends bei Mister Edgar (dem Organisator des ROTA Programmes in England) und der ganzen Schule gedankt und kleine Geschenke übergeben. Außerdem waren die Gastfamilien eingeladen, denen ebenfalls für ihre Mühe gedankt wurde. Nachdem allen für ihre Mühe und die Zeit und vor allem ihr Engagement gedankt wurde, war das Buffet eröffnet. Wir Schüler haben untereinander noch viel geredet und natürlich sind bei dem ein oder anderen auch Tränen geflossen. Allerdings wurden auch schon viele Pläne für weitere Treffen geschmiedet.
(Ida Westerhoff)
Life in Hostfamily
Ich glaube ich spreche für mich und Simon zusammen, wenn ich sage, dass wir eine echt schöne Woche und eine sehr liebevolle Gastfamilie hatten, die uns sehr gastfreundlich aufgenommen hat. So haben wir schon frühzeitig vor der Fahrt Kontakt zu ihnen aufgenommen, wobei sie uns vorab Fotos von dem Haus gesendet hat und auch ein paar nützliche Infos dazu schrieb, wie zum Beispiel die Jobs der Eltern, deren Aktivitäten, den Haustieren usw. Außerdem stellte sie uns ein paar Fragen, um uns den Aufenthalt so gut wie möglich zu gestalten, wie bestimmte Essenswünsche, Allergien etc. Somit wussten wir schon grob, was auf uns zukam und was wir zu erwarten hatten bzw. worauf wir uns freuen konnten. Als wir dann einige Wochen später in Lincoln ankamen und auf die Gastfamilien trafen, wurden wir vier (Simon, Ich und zwei weitere Gastschüler: Loet und Willam aus den Niederlanden) herzlichst empfangen. Anschließend sind wir dann zu ihnen nach Hause in eine abgelegene Ortsgemeinschaft namens Kexby gefahren, was leider eine Autofahrt von ca. einer halben Stunde war. Sie haben ein sehr schönes und großes Haus und stellten mir und Simon sogar jedem ein eigenes Zimmer mit mehr als ausreichend Platz zur Verfügung. Am Anfang war ich noch etwas aufgeregt, während der Autofahrt kamen wir beiden mit den Holländern und der Gastmutter, Mary, jedoch ins Gespräch und die Anspannung verschwand im Laufe des Abends. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut mit den anderen beiden Gastschülern und das generelle Miteinander innerhalb des Zusammenlebens war unkompliziert, wobei es jedoch ein kleines Problem beim täglichen Duschen gab. Vier Jungs und ein Bad erforderte nicht viel, eine kurze Absprache am Abend zuvor reichte vollkommen aus. Jeden Morgen bekamen wir leckeres Frühstück und aßen dann meist mit allen zusammen. An den Tagen, an denen wir nicht in der Schule Mittag oder „Lunch“ gegessen haben, sondern auf einem Tagesausflug waren, hat unsere Gastmutter morgens eine große Auswahl an Snacks, Sandwiches und Süßigkeiten herausgestellt und im Anschluss konnten wir uns unser Essen selbst aussuchen und für den Tag einpacken. Morgens mussten wir mit dem Bus in die Schule fahren und abends nach der Schule wurden wir von einem der Eltern abgeholt. Dazu kommt, dass wir an manchen Abenden uns noch mit anderen Schülern getroffen haben, wo sie ebenfalls so lieb waren und uns abgeholt/bzw. hingebracht oder uns auch ein Taxi bestellt haben, welches uns dann abgeholt hat. Alles in allem war es eine sehr schöne Woche und unsere Gastfamilie war/ist mega lieb gewesen und hat sich sehr liebevoll um uns gekümmert und man hat gemerkt, dass sie sich sehr viel Mühe gemacht haben. Wobei man bedenken muss, dass sie direkt vier Gastschüler aufgenommen haben und damit trotzdem gut klargekommen sind! Es gab dementsprechend keine Schwierigkeiten und die Woche verlief reibungslos.
(Lucas Thielecke)
School in England
Lincoln Christ’s Hospital School (LCHS) first started teaching in 1090 as Lincoln School. Throughout World war I it was used as a hospital for those injured in battle. The school LCHS was formed in 1974 as a result of combining four schools together.
The school day starts at 8:30 however, most students arrive between 8:10 and 8:25. The first class of the day is ‘form’. This is also known as registration where students go everyday to their form tutor to let them know that they are here. This lasts until 8:50 when students make their way to their first lesson. This could be in one of four places: The main building (History, Geography or English), the calladine building (science, Maths or ICT), the Art or the Sports Centre. There are then two lessons before break time at 10:55 until 11:20. Most students will go to the Buzzbar in the main hall to buy food. There are then two more lessons before lunch from 1:30 until 2:00 pm. Students will often go and sit on the school field if it is a nice day. There is then one more lesson that finishes at 3:00 pm. The ‘pips’ (their school bell) goes every time students need to change lessons or go to break/lunch or go home. At 3:00 pm students will either get the bus, walk or get their parents to pick them up.
ROTA 2019
Lincoln