d. Wie kann Integration gelingen? Europawoche 2017-2018

  • Europatag 2018 in Ungarn und Deutschland

    Briefe an Europa aus Ungarn

    Ich ohne Europa?

    Mit dieser Frage beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Europaschule in Kerpen und des Ádám Gimnázium in Ungarn am Europatag 2018.

    Diese Botschaften kamen als Antwort von den ungarischen Schülern. Es sind Wünsche für eine bessere Welt:

    „Zusammen können wir mehr tun“ oder „Wenn du die anderen akzeptierst, akzeptieren die dich auch“. So soll es sein!

     

    Die Kerpener Schüler antworteten auf die Frage mit der Aufführung der Projekthymne „Basta ya!“ (Es reicht!), einer Hymne gegen Rassismus und Ausgrenzung.

    Die vielen Zuschauer feierten begeistert mit

    Im Anschluss konnte man auf dem Schulhof viele, viele Schülerinnen und Schüler gemeinsam tanzen sehen. Das Lied Ich bau `ne Stadt für Dich“ verdeutlicht für das ERASMUS+ Projekt den Traum, eine gerechtere Welt zu schaffen, oder, wie es eine Schülerin ausdrückte, „auf unsere Stadt noch eine neue aufzubauen, in der Platz für alle ist“. Sogar von der Ulrich Grundschule in Sindorf war eine größere Schülergruppe angereist und engagiert dabei.

    Tanz für Toleranz: Gemeinsamer Flashmob zur Europawoche

    Ein besonderes Zeichen für Akzeptanz und Toleranz setzten die Kerpener Schüler in der Europawoche in der große Pause vor dem Haupteingang des Gymnasiums zusammen mit 100 Schülerinnen der Ulrichschule und der Adolph-Kolping-Schule.

    Zu dem Lied „Tu enemigo“ („Dein Feind“) von Juanes und Pablo López und nach einer selbst erstellten Choreographie tanzten die drei Schulen gemeinsam einen Flashmob und wollten damit um mehr Verständnis für Flüchtlinge werben, die ihr Land verlassen mussten und jetzt in Europa Schutz gefunden haben.

    Schülerinnen und Schüler trugen Gesichtsmasken mit den Farben der europäischen Flaggen. In Zeiten von Brexit und Ausländerfeindlichkeit ist das ein deutliches und ausdrucksstarkes Zeichen. Die Choreographie ging ans Herz und der Tanz vermittelte ein enormes Gefühl der Zusammengehörigkeit!

     

     

     

    Zukunftwerkstatt: Integration, wir schaffen es! 

     „Wie kann Integration gelingen?“ Nicht abstrakt und theoretisch, sondern ganz konkret in der eigenen Klasse. Das war das Thema der Zukunftswerkstatt. Unter der Leitung von Frau Seiche, der Integrationsbeauftragten der Stadt Kerpen, und der Journalistin des WDR, Frau Münch, Moderatorin der Veranstaltung, setzten sich Schüler der Klasse 9 mit diesem wichtigen und spannenden Thema auseinander.

    Nach einem kurzen Vortrag von Frau Seiche, aus dem hervorging, dass persönliche Integration sowohl kulturelle als auch ökonomische Aspekte beinhaltet, ging es an die praktische Arbeit für die Schülerinnen und Schüler.

    Ausgerüstet mit den Leitfragen „Was ist hilfreich, um Neuen das Reinkommen in die Klasse/Gruppe zu erleichtern?“, „Was ist dabei hinderlich?“, „Was können Deutsche tun, was können Hinzukommende tun, um es leichter zu machen?“ und „Was tue ICH ab sofort?“ legten die Gruppen los, diskutierten, argumentierten und sammelten fleißig Ideen.

    Bei der Vorstellung der Ergebnisse unter der Leitung der Moderation von Frau Münch, kam man auf weitere kniffelige Fragen und spannende Diskussionsthemen wie z.B. was denn Toleranz und Respekt eigentlich bedeuten, was man machen kann, wenn scheinbar die Unterschiede, nicht die Gemeinsamkeiten, überwiegen und sich keine Seite ändern will.

    Es wurden aber auch auf ganz praktische Ideen und Tipps für eine mögliche Hilfestellung gesammelt wie etwa den Neuankömmling mit dem Schulgebäude vertraut zu machen oder selbst einen Schritt auf ihn/sie zuzumachen und sich erst einmal für ihn/sie zu interessieren. Die Zeit reichte nicht, um alle Ideen zu diskutieren, aber dafür umso mehr, um selbst neue Denkanstöße zu gewinnen und sich zu fragen, was denn jeder Einzelne tun kann.

      So meistern wir die Integration!: Berichte von Flüchtlingen

    Frau Annette Seiche organisiert die Unterbringung der Flüchtlinge in Kerpen, mietet private Wohnungen an, sorgt für die Ausstattung der Unterkünfte. Sie kümmert sich um unendlich viele Details, zum Beispiel auch um Spielzeug für die Kinder der Flüchtlinge. 

    In der Europawoche kam sie mit zwei Flüchtlinge, Mohammad Ghareeb aus Latakia in Syrien und Hussein Alamod aus Bagdad, der Hauptstadt des Irak. Hussein Alamod war 18 Tage unterwegs gewesen, mit Bus, Flugzeug, Taxi, Bahn, landete schließlich in München und die vorläufige Endstation ist Kerpen. Er geht hier zur Schule und spricht hervorragend deutsch, obwohl er erst eineinhalb Jahre hier ist. Er ist sehr gut integriert, macht in seiner Freizeit viel Sport, trifft sich mit Freunden. Mit seiner Familie, die noch im Irak lebt, kommuniziert er über Skype, Facebook und die übrigen Medien. Er ist inzwischen entschlossen, hier zu bleiben.

    Laut Frau Seiche gibt es heute viele Vorurteile über Flüchtlinge und ihre Situation in Deutschland. Der Staat würde sie besser ausstatten als deutsche Arbeitslose, heißt eines. Unsinn, sagt Frau Seiche. Guckt euch diese Fotos aus Kerpener Flüchtlingsunterkünften an: Winzige Zimmer, Doppelstockbetten, mehrere Personen müssen sich eine Küche und ein Bad teilen. Sauber alles, aber sehr beengt. Leute verlassen ihre Heimat nicht aus Spaß, sondern dann, wenn sie keine Existenzgrundlage mehr haben, wenn sie Krieg und Unterdrückung entkommen wollen. 

    Stellt euch vor, forderte Frau Seiche die Schüler auf, ihr seid aus politischen Gründen nach Japan geflüchtet, weil hier in Deutschland eine Diktatur ausgebrochen ist. Ein Land, dessen Sprache man nicht versteht, dessen Schrift man nicht lesen kann, dessen Geld man nicht besitzt. Was macht man? Wie verständigt man sich? Wie kommt man an Essen? An wen muss man sich wenden, um Asyl zu bekommen? Ein bedrückender Gedanke. 

    So ging man mit dem Gefühl nach Hause: Uns geht es hier in Deutschland verdammt gut. Die Motivation, Flüchtlingen beiseite zu stehen, hat sich bei vielen sicherlich deutlich erhöht.

     

    Feinbilder im Laufe der Geschichte

    Wie entstehen Feindbilder? Welche Auswirkungen haben sie auf die Menschen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die katholische Religionsgruppe der 8. Klasse.

    Feindbilder entstehen immer dann, wenn die Grund- und Menschenrechte missachtet werden. Dies kann einzelne Menschen, Gruppen von Menschen, aber auch Völker betreffen. Diese Missachtung hat seit Anfang der Geschichte immer stattgefunden. Die Religionsgruppen haben festgestellt, dass diese Grundrechte im Prinzip auf den 10 Geboten basieren.

    Diese Reise durch die Geschichte der Feinbilder sollte eine Reflexionsreise sein, um zu untersuchen, was uns Menschen daran hindert, die anderen mit dem nötigen Respekt zu behandeln.

     

    Die Ausstellung: „Toleranz-Respekt-Konflikte lösen

    Die Ausstellung „Toleranz-Respekt-Konflikte lösen“ wurde von den PPL-Kurs der 7. Klasse gestaltet. Dabei tauschten sich die SchülerInnen zuerst zu den Begriffen „Toleranz“, und „Respekt“ aus und definierten diese für sich.

    Interessant fanden sie aber auch die Vielseitigkeit des Konflikt-Themas, das über Unterthemen wie „Mobbing“ ausgestaltet wurde, sowie eine Umfrage innerhalb der Schülerschaft, die aufzeigte, dass sich die SchülerInnen vor einer Beschäftigung mit diesem Themen –Komplex als deutlich toleranter einstuften als nach der Bearbeitung der diversen Fragen zum Thema.

     

    Europawoche in Ungarn 2017

    Unsere Partnerschule in Ungarn bearbeitete die ersten Inhalte für unsere Fotoausstellung Auch wir sind Europa“, ein wesentlicher Baustein unseres Projektes. Es geht hierbei um die Hervorhebung der Vielfältigkeit der Roma-Kultur als zugehöriger Teil Europas. Diese Ausstellung wird jeweils bei den nächsten 3 Erasmus+ Mobilitäten (Oktober, Deutschland, Januar 2018 auf Gran Canaria, Mai 2018 in Ungarn) ergänzt.

      

    In der Europawoche kochten und präsentierten die Schüler in Ungarn Spezialitäten aus ganz Europa. 

    Ideen zur Gestaltung einer Europawoche wurden in dem Forum eTwinning gesammelt.