A4 - Filmprojektion mit Migrationsthema

  • Filmworkshop – Filmprojektion mit Migrationsthema + Debatte

    • Begreifen, was „die Heimat” für mich bedeutet
    • Kinder überlegen, welche Ängste sie haben
    • Kinder vergleichen ihre Ängste mit Ängsten der Flüchtlinge, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen
    • Empathie und Sozialgefühl der Kinder entwickeln
    • Wenn‘s möglich, dann Unterhaltung mit einem Migranten oder eine Debatte über das Thema
    • Output: Video aus der Debatte erstellen

     

    Tschechien 12/2016
    Klassen 4.A und 4.B (45 Schüler)
    Ziel: Die Kinder haben sich mit dem Thema Migration auseinandergesetzt und haben eine Ausstellung zum Migrationsthema besucht.

    Ausstellung „Angst vor Unbekanntem"

    1) Film „Wandern mit Carly" (OSN-Kinderfilm über Migration) + folgende Debatte in der Schule
    2) Ausstellungsbesuch „Angst vor Unbekanntem" in der National-technischen Bibliothek in Prag (Veranstallter: Goethe institut und Heinrich Böll Stiftung) hat den Kindern die Problematik der Migration näher gebracht und ihre Empatie und Sozialgefühl entwickelt. Sie haben ihre Ängste mit den ängsten der Flüchtlinge verglichen und haben überlegt, was für sie ihre Heimat bedeutet.
    3) Debatte mit einem syrischen Flüchtling – Die Debatte wurde von der
    Organisation für Flüchtlingshilfe organisiert. Herr Samer erzählte den Kinder, wie das ist, ein Flüchtling zu sein und wie er in der Tschechischen Republik empfangen wurde. Die Kinder hatten die Möglichkeit ihn alles zu fragen, was sie interesiert hatte. 
    4) Malen und Zeichnen der Eindrucke aus der Ausstellung. Diese Bilder haben wir über
    Grandhotel Cosmopolis an zwei tschetschenische Flüchtlingsmädchen Amina a Iman geschickt, die in Deutschland auf Asyl waten.

     

    Deutschland 12/2016
    einzelne Schüler der Klasse 5c, die gesamte Klasse 4a, alle Klassensprecher der 3.-6. Klassen

    Ziel: Die Kinder haben sich mit dem Thema Migration auseinandergesetzt (Debatte, Theaterbesuch)

    Eine Debatte mit Geflüchteten über deren Flucht zu führen, kam uns zunächst sehr schwierig vor. Wie sollten wir Geflüchtete in unsere Schule einladen, welche Fragen konnten und dürften wir ihnen stellen? Konnten sich unsere Schüler überhaupt in deren Lage versetzen, wo sie doch selbst ein so ungetrübtes und friedliches Leben führen dürfen?

    Deshalb musste Vorarbeit geleistet werden, um unsere Schüler auf eine Debatte vorzubereiten und zu sensibilisieren:

    ​Schritt 1)
    Schüler der Klasse 5c erstellten Poster und Vorträge über Syrien und die Lebensverhältnisse dort (wir wussten da bereits, dass uns drei Geflüchtete aus Syrien besuchen würden). In den Klassen 3-6 wurden diese Vorträge anschließend gehalten. Sie kamen sehr gut bei den Schülern an, es herrschte Einstimmigkeit darüber, dass ein friedliches Leben in Syrien zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist.

    Schritt 2)
    Die Klasse 4a (22 Schüler) vertieften ihr Wissen und fertigten in Gruppenarbeit Poster an, mit Gefühlen und Gedanken über das Thema „Flucht“ und „Heimat“. Alle waren sehr betroffen und waren gespannt auf das spätere Treffen mit den Geflüchteten.

    Schritt 3)
    Die Klasse 4a und alle Klassensprecher der Klassen 3-6 besuchten das Theaterstück „Alle da“, in dem die Themen Flucht, Angst und Mitgefühl im Vordergrund standen. In einem weiteren kleinen Workshop intensivierten wir diese Themen und versuchten anschließend daraus Fragen zu formulieren (jeder Klassensprecher mit seiner Klasse), welche wir den Geflüchteten während ihres Besuchs bei uns stellen könnten. Alle Fragen wurden gesammelt und auf Zettel geschrieben.

    Schritt 4)
    Tag der Debatte: Eventuell sollten wir es nicht Debatte nennen, da dies zu ernst und distanziert klingt. Zudem war es uns nicht möglich, die Debatte mit den Geflüchteten zu filmen, da sie dies nicht wollten. Es war ihnen zu emotional und das Thema zu ergreifend. Darum entschlossen wir uns für ein entspanntes Aufeinandertreffen ohne den Stress zu filmen. Es war ein wirklich toller Tag mit drei sehr netten und für die Schüler supercoolen Geflüchteten. Sie wirkten gleich so entspannt, dass unsere Schüler schnell ihre Aufregung vergaßen. Zudem lockerte die Atmosphäre dadurch auf, dass einer der Männer (damals in Syrien ein Lehramtsanwärter) sofort begann Spiele mit allen Schülern zu spielen. Ein anderer junger Mann fertigte deutsch-arabische Namenschilder an, die sich jeder Schüler anheften konnte. In dieser lockeren Atmosphäre wurden dann viele aufgeschriebene Fragen gestellt, einige mit Lachen beantwortet, viele auch mit ernstem Gesicht, und einige Fragen wollten nicht beantwortet werden, aber das wurde von allen Teilnehmern respektiert. Natürlich würden die drei jungen Männer gern in ihre „richtige“ Heimat zurück gehen, sagten sie. Die wichtigste Frage des Tages war dadurch diese: „Was und wo ist für euch Heimat?“. Für unsere Schüler war es klar: Heimat ist mein Kinderzimmer, meine Familie, mein Haus, mein Ort. Alle drei Geflüchteten antworteten: „Heimat ist dort, wo man sicher ist!“ Dieser so einfache Satz hat uns alle tief berührt. So schlicht und doch so wahr. Allen Schülern wurde deutlich: Jetzt, in diesen schrecklichen Zeiten in Syrien, ist der sichere Platz für die Geflüchteten hier bei uns. Dieses Treffen war eines der Highlights in diesem Schuljahr und wird noch lange in unserem Gedächtnis sein. Die drei Männer wollen uns wieder besuchen. Und alle Schüler jubeln!

     

    Österreich 06/2017
    Klasse 4 (17 Schüler)
    Ziel: Die Kinder haben über das Thema Heimat und die damit verbundenen Ängste sich Empathie und Sozialgefühl selbst erarbeitet  und konnten ihre Erkenntnisse auch in die Tat umsetzen.

    • Begreifen, was „die Heimat” für mich bedeutet
    • Eltern und Schüler konnten sich mit weitgereisten Märchen über die Kunst des Zusammenlebens aus dem Nähkästchen auf Heimat und fremde Länder einstellen und dem Thema auf diese Weise nähern.
    • SchülerInnen kümmerten sich mit einem vorbereiteten Fragenkatalog um eine Videoaufnahme mit Eltern, Großeltern oder Bekannten.
    • Kinder überlegten, welche Ängste sie haben
    • Kinder verglichen ihre Ängste mit den Ängsten der Flüchtlinge, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen
    • Auch ein Interview mit den Familienmitgliedern von Omar wurde von einer Pressegruppe der 4. Klassler mit dem vorbereiteten Fragenkatalog aufgenommen und präsentiert.
    • Kinder entwickeln Empathie und ein Sozialgefühl - SchülerInnen entwickelten durch die Behandlung des Angstthemas Empathie und ein Sozialgefühl für die erlebten Begegnungen und werden in Zukunft ähnlichen Begegnungen wesentlich leichter erleben.