Rebecca Radant ist Lehrerin am Gymnasium Sanitz, wo sie Schülerinnen und Schüler zwischen 13 und 19 Jahren unterrichtet. Seit fast sechs Jahren ist sie zudem bei eTwinning aktiv und unterstützt mit ihrem Erfahrungsschatz die europäische Ausrichtung ihrer eigenen Schule.

Da die Arbeit mit eTwinning flexibel von zu Hause aus realisierbar ist, arbeiten sie und ihre Schülerinnen und Schüler auch aktuell an ihrem gemeinsamen Projekt mit europäischen Partnern weiter. Darüber hinaus plant sie, eTwinning auch für Projekte innerhalb der Schule zu nutzen, wie beispielsweise die klassenübergreifende Lektüre eines Buches.

Durch die Möglichkeit, verschiedene Tools und Medien zu nutzen und innerhalb des Twinspace miteinander zu kommunizieren, lassen sich viele Lerngelegenheiten für die Schülerinnen und Schüler schaffen und auch Kompetenzen gezielt fördern. In ihren Projekten unterstützt Rebecca Radant besonders das selbstorganisierte Lernen der Schülerinnen und Schüler und fördert den aktiven Austausch mit den Partnerklassen im europäischen Ausland.

Zu diesem Zweck teilen sie und ihre Projektpartner die teilnehmenden Schülergruppen in international gemischte Teams ein, die gemeinsam eine Aufgabe lösen müssen. In ihrem aktuellen Projekt beispielsweise sind die Teams gefordert, einen gemeinsamen Podcast zu entwickeln. Im TwinSpace kommen sie mit ihren Teampartnern zusammen; anschließend erarbeiten sie in kollaborativen Dokumenten das gemeinsame Ergebnis.

Die Schülerinnen und Schüler können bei der Erledigung der Aufgaben ihre Zeit frei einteilen und müssen sich nicht an einen engmaschigen Stundenplan halten - obwohl es natürlich Fristen und eine Zielvorgabe für das Ergebnis gibt, die in dieser besonderen Zeit natürlich auch angepasst werden.
Sie schätzen die selbständige Arbeit, jedoch verlangt die erfolgreiche Umsetzung eine gute Anleitung der Aufgaben und die Begleitung. Dazu gehört auch, auf individuelle Bedürfnisse einzelner Schülerinnen und Schüler einzugehen - so Rebecca Radant. Hierbei erleichtern diverse Kommunikationsmöglichkeiten im TwinSpace das direkte Feedback, so dass die Bindung zueinander auch auf die Distanz aufrechterhalten wird.

Wie genau Rebecca Radant ihr Podcast-Projekt aufgebaut hat und weitere Einblicke in die eTwinning-Praxis, können Sie dieser Präsentation (PDF) entnehmen.

Besondere Motivation schafft Rebecca Radant durch die Integration von Web 2.0-Tools in ihre Aufgaben. Sie bieten viele Gestaltungsspielräume und fordern die Kreativität der Schülerinnen und Schüler zusätzlich. ihre Arbeitsaufträge beinhalten beispielsweise die Gestaltung digitaler Poster, die Erstellung interaktiver Präsentationen, das Verfassen von Blogbeiträgen oder auch die Aufnahme von Podcasts. Dies fordert die Lerngruppen nicht nur, sich mit den Inhalten zu befassen, sondern gleichzeitig auch über Formate, Medien und die Empfänger einzubeziehen.

Um bei Online-Unterrichtseinheiten, die sie per Videokonferenzen durchführt, das Eis zu brechen und ihre Schülerinnen und Schüler "abzuholen", empfiehlt sie Gemeinschaftsaktivitäten wie ein kollektives Brainstorming oder Umfragen mit Mentimeter (s.u.) oder Answergarden.

Aber auch für den weiteren Unterricht sind Tools, die die Schülerinnen und Schüler aktiv einbeziehen, hilfreich - sehr beliebt sind in Klassen die Quiztools Kahoot! oder Quizizz, mit denen sich z.B. spielerisch Textverständnis oder Grammatikwissen abfragen lässt.

Mit Blick auf ihre eigene berufliche Entwicklung schätzt Rebecca Radant vor allem den fachlichen Austausch in eTwinning; schließlich ist die aktuelle Krise nicht allein auf Deutschland beschränkt.

Um der Situation etwas Positives abzugewinnen, empfiehlt sie interessierten Lehrkräften, sich gerade jetzt in der eTwinning-Community umzuschauen, den Austausch zu suchen und sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen - beispielsweise in den Foren von eTwinning Live. Diese sind gewissermaßen eine Ideen- und Projektbörse und bieten so auch eine gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Mitstreiter für den Einstieg in eTwinning zu finden.