Projektbeschreibung

  • Die Gemeinschaftsschule Mettlach-Orscholz als koordinierende Einrichtung nahm seit September 2017 an einem 3-jährigen Erasmus+ Projekt mit vier anderen ausländischen Schulen (Németh László Gimnázium, Hódmezővásárhely, Ungarn; Zespół Szkół Ponadgimnazjalnych Nr 1 im. Jana Szczepanika w Krośnie, Krosno, Polen; Liceul Vocational Reformat Tg-Mures, Tg-Mures, Rumänien und Collège Sainte-Anne, Varades, Frankreich) teil.

    Das Projekt Schengen 2.0 – Leben ohne Grenzen in Europa ist eine Antwort auf heutige Bedürfnisse, Prioritäten und Probleme der Europäischen Union. Aufgrund der jetzigen geopolitischen Situation in Europa – große Zahl an Immigranten, Flüchtlingen, Krise der Solidarität und Toleranz in den Beziehungen zwischen einzelnen europäischen Mitgliedern – haben wir uns für diese Thematik entschieden. Aus diesem Grund war unser Ziel die soziale Eingliederung, Inklusion, Vielfalt, Gleichbehandlung, interkulturelle Kompetenzen, Abbau der Diskriminierung und Ausgrenzung in unserem Projekt zu behandeln.
    Deswegen haben wir uns vorgenommen, bei den Jugendlichen die dauerhafte Überzeugung zu erwecken, dass alle Verständnis, Offenheit und Freundschaft verdienen, unabhängig von der Herkunft, der Rasse und der Nationalität. Das weitere Ziel ist es, dass die Teilnehmer die Verantwortung für die Europäische Idee übernehmen und sie als allgemeines Gut betrachten.
    Unser Projekt soll dazu beitragen, frühen Schulabbruch und Benachteiligung durch das Kennenlernen der guten Praxis in Deutschland zu bekämpfen. In unserer Schule gibt es das Angebot der Berufsberatung, das Kennenlernen der Arbeitswelt und die professionelle Vorbereitung auf den Eintritt in die Arbeitswelt. Es wird gezeigt, dass  auch die Kinder mit Migrationshintergrund Erfolge erreichen können. Durch die Betriebsbesichtigungen, die wir in jedem Land durchgeführt haben, haben wir die Schulen und die regionalen Unternehmen vernetzt.
    Der Name des Projektes Schengen 2.0 ist nicht zufällig gewählt und bildet eine direkte Verbindung zu der Idee der Schengen Zone und vor allem ihrer Kontinuität. Das Projekt sehen wir auch als ein wichtiges europäisches und internationales Element des Kampfes um den Erhalt des grenzlosen Europas. Alle von uns unternommenen Aktivitäten waren ausgerichtet, um diese Ziele vollständig zu erfüllen.
    Beim ersten Treffen haben die Teilnehmer unter der Anleitung von Geschichts- und Sozialkundelehrern und mit Hilfe von geschichtsforschenden Institutionen die Geschichte des Europas vor und nach Schengen kennengelernt. Aufgrund gesammelter Dokumente und Texten wurden die Schüler für die Freiheits- und Vereinigungsströmungen der nationalen Staaten sensibilisiert und dann wurden die Ergebnisse verifiziert und mit dem heutigen Stand der Fakten verglichen.
    Die erste Betriebsbesichtigung bei der Firma Villeroy&Boch, wo die Interviews mit den Arbeitern stattgefunden haben, dienten uns als Grundlage für die Vorbereitung auf die Arbeitswelt.
    Die Vielfalt in Europa lernten die Schüler auch durch die gemeinsame Arbeit an einem Kalender kennen. Beim Treffen in Polen wurde den Schülern ein Einblick in die Geschichte des Karpatenvorlands und in die Vielfalt der Gesellschaft gewährt. Bei der Besichtigung des Zentrums für Glasherstellung konnten die Schüler ihre eigenen Fertigkeiten in diesem Handwerk entdecken und als zweite Station ihre Kenntnisse über die Arbeitswelt erweitern.
    Das dritte Treffen (Deutschland) widmeten wir dem Austausch guter Praktiken. Dabei erwarben Schüler Kompetenzen, sich für den Arbeitsmarkt attraktiv zu machen und sie gewannen während der Besichtigung der Firma V&B einen Einblick in die Berufswelt. Besonders wichtig war hier die Einbeziehung der Immigrantengruppe, um zu zeigen, dass für den Arbeitsmarkt die Ausbildung relevant ist und nicht die Herkunft.
    Während des vierten Treffens in Rumänien wurden die Schüler mit der Tradition der Musik und ihrer grenzüberschreitenden Funktion konfrontiert. Die Schüler erarbeiteten ein gemeinsames internationales Lied und besichtigten eine Geigenfabrik. Die musikalischen Ergebnisse wurden in einer Radiosendung präsentiert und haben zum Ziel, die Gemeinsamkeit und Einzigartigkeit der Musik aufzuzeigen.
    Das fünfte Treffen (Frankreich) konnten wir wegen der Pandemie leider nicht verwirklichen. Wir wollten analysieren, wie wir von anderen Kulturen betrachtet werden und wie sich unsere Wahrnehmung während des Projektes geändert hat. Um unsere Erfahrungen in der Berufswelt zu erweitern, wollten wir ein regionales Unternehmen besuchen. Wir hatten vor, alle unsere Erlebnisse dort in unserem Schengen-Magazin zusammenzufassen. Die Bild- und Textmaterialien haben die Schulen vorbereitet, das Magazin konnten wir aber nicht mehr editieren und drucken. Als Ersatzergebnis haben wir einen Comic geschrieben. 
    Die Ideen und die Ergebnisse des Projektes wurden nach außen im Internet veröffentlicht und präsentiert. Geplant waren Begegnungen mit eingeladenen Gästen, das Thema Musik und die Konferenz war mit einem Publikum verbunden. Der gedruckte Kalender,  die Schaukästen mit historischen Dokumenten, die Ausstellung von Bildern, der Comic, der Fragebogen "Arbeitswelt" und die Vorführung von allen gedrehten Videoaufnahmen werden in den Schulen frei zugänglich ausgestellt.
    Die Nachhaltigkeit des Projektes besteht darin, dass die geknüpften Freundschaften die Vereinigungsidee vertiefen und weiterleben lassen. Die Kontinuität der Kontakte zwischen den Schulen sorgt dafür, dass die erarbeiteten Inhalte auch in anderen pädagogischen Prozessen eingesetzt werden können. Dabei erhoffen wir uns, dass unsere Arbeit mit den Jugendlichen die Anregung für ähnliche Projekte in der Zukunft sein wird.